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Neujahrsvorsatz „Mehr für das Klima tun“: So funktioniert es

Zu Beginn des neuen Jahres nehmen sich viele Menschen vor, künftig klimafreundlicher zu leben. Es gibt viele Ansatzpunkte. Und auch Ihre inneren Schwächen lassen sich mit den richtigen Methoden überwinden.

„Mehr teilen, weniger konsumieren“: Auch Berlins Leihfahrrad-Pflicht weist den Weg zu mehr....aussiedlerbote.de
„Mehr teilen, weniger konsumieren“: Auch Berlins Leihfahrrad-Pflicht weist den Weg zu mehr Klimaschutz.aussiedlerbote.de

Pläne für 2024 - Neujahrsvorsatz „Mehr für das Klima tun“: So funktioniert es

Das neue Jahr kommt. Es folgt eine Zeit guter Vorsätze, die man mal erfolgreicher, mal weniger erfolgreich umsetzt. Umwelt- und Klimaschutz stehen in diesem Land ganz oben auf der Agenda der guten Vorsätze. In einer Umfrage zu Vorsätzen für das neue Jahr für 2023 gaben fast zwei Drittel der Teilnehmer an, dass sie umwelt- oder klimafreundlicher leben wollen. Die Frage ist nur: Was ist der effektivste Weg, dies zu tun, ohne Ihr Leben komplett zu verändern?

Nach Angaben des Umweltbundesamtes stößt Deutschland derzeit pro Person und Jahr rund 10,3 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase aus. Laura Spengler vom Umweltbundesamt sagt, dass man diesen sogenannten Fußabdruck als Einzelperson je nach Lebensumständen leicht beeinflussen kann. „Wenn man wirklich versucht, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, kann man die Emissionen im Vergleich zum Durchschnitt ungefähr halbieren.“ Zu den größten Hebeln zählen der Verzicht auf Langstreckenflüge, die Nutzung von Ökostrom, sparsames Heizen oder der Verzicht auf ein eigenes Auto.

Nicht jede Ausnahme wird erhebliche Auswirkungen auf den Klimaschutz haben

Zwei relativ wirksame Maßnahmen sind laut Zentrum für Nachhaltigen Konsum (KNK) die Anschaffung energiesparender Duschköpfe und die Umstellung auf Ökostromverträge. Zusammen können diese beiden kleinen Schritte die Treibhausgasemissionen um 0,8 Tonnen pro Jahr reduzieren. „Es ist wirklich das Einfachste, was man tun kann“, sagt Niklas Höhne, Klimaschutzexperte am New Climate Institute.

Wer auf die Nutzung eines privaten Autos für die tägliche Fortbewegung verzichtet, spart Experten zufolge rund eine Tonne Kohlendioxid und andere Treibhausgase ein. Außerdem ist es wichtig, das Fliegen zu vermeiden und langlebige Produkte zu verwenden. „Man kann viel tun, um weg von der Wegwerfgesellschaft und hin zu langlebigen und qualitativ hochwertigen Produkten zu kommen“, sagt Höhne. Auch die Reduzierung von Fleisch und Milch sei ein großer Hebel – hier könne bis zu einer Tonne Emissionen eingespart werden, schreibt KNK.

Im Gegensatz dazu wird die Klimaschädlichkeit von Plastiktüten deutlich überschätzt. „Wir verwenden zu viel Plastik, aber was die Klimaauswirkungen angeht, ist das nicht so schlimm“, sagt Umweltwissenschaftler Spengler. Auch regionale und saisonale Ernährung hat keinen nennenswerten Einfluss auf das Klima – laut CO2-Rechner des Umweltbundesamtes werden dadurch lediglich 0,02 Tonnen pro Jahr eingespart.

„Als Individuum hat man etwas in der Hand, aber vieles davon wird durch die politischen Rahmenbedingungen bestimmt“, sagte Forscher Hohne. Daraufhin hat das Zentrum für nachhaltigen Konsum das Konzept der „Handabdrücke“ gefördert – den Einfluss des eigenen sozialen Engagements auf das Klima. Hierzu zählen beispielsweise Werbung für nachhaltiges Verhalten oder Geldspenden für Klimaschutzinitiativen.

Laura Spengler sagte: „Wer sich engagiert und versucht, etwas für Umwelt und Gesellschaft zu bewirken, kann einen größeren Einfluss auf den Klimaschutz haben, als sich nur auf den eigenen Fußabdruck zu konzentrieren.“

Konkrete Vorsätze lassen sich leichter einhalten

„Verhaltensänderungen können auch positive Nebenwirkungen haben: Fahrradfahren ist gesünder als das Sitzen im Auto. Solche Veränderungen haben nicht zwangsläufig negative Folgen wie den Verzicht auf etwas“, betont Höhne. Wie Diplom-Psychologin Martina Amberg erklärt, werden Veränderungen im Alltag nicht nur als belastend empfunden, sondern helfen uns auch, unsere Vorsätze tatsächlich umzusetzen. „Gute Absichten werden sich auf jeden Fall auszahlen“, sagte sie. Die geeignete Auflösung kann je nach persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen variieren.

Wichtig ist auch, sich zu ganz konkreten Aktionen zu verpflichten: zum Beispiel „zweimal in der Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren“ statt „klimabewusster leben“. Amberg warnt, dass eine realistische Planung wichtig sei. Denn nach kleinen Erfolgen haben Sie mehr Selbstvertrauen und werden nicht so schnell aufgeben. „Tipp: Übertreiben Sie es nicht mit Ihren guten Vorsätzen, sondern bringen Sie sie konkret und umsetzbar zum Ausdruck“, sagt der Psychologe. Daher ist es besser, einen Tag in der Woche vegetarisch zu leben, als plötzlich auf eine vegane Ernährung umzusteigen.

Amberg glaubt, dass es Ihnen auch dabei helfen kann, durchzuhalten, wenn Sie sich mit Gleichgesinnten umgeben. Wie ein Plan B, falls etwas schief geht. Dann können Sie, anstatt sofort aufzugeben, zum Beispiel am nächsten Tag bewusst noch einmal von vorne beginnen.

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Quelle: www.stern.de

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