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Neues Schuljahr - alte Probleme

In fast allen Bundesländern sind die Ferien bereits zu Ende. Lediglich in Bayern und in Baden-Württemberg dürfen die Kinder noch ein paar freie Tage genießen. In vielen Bundesländern läutete bereits die Schulglocke. Manche Schüler sehen dem neuen Schuljahr mit Aufregung entgegen, während die Freude der anderen sich eher in Grenzen hält. Der Schulstart bereitet auch vielen Eltern ziemliche Kopfschmerzen, da die Vorbereitungen auf das neue Schuljahr enorme Kosten mit sich bringen.

Teurer Start

Jahr für Jahr beklagen viele Eltern die hohen Ausgaben, die mit dem Schulstart auf das Familienbudget zukommen. Die Liste der notwendigen Besorgungen ist lang: Eine neue Schultasche, diverse Schreibutensilien, unterschiedliche Hefte und Ordner, Ausstattung für den Kunstunterricht sowie für den Sport- und Schwimmunterricht.

In manchen Bundesländern müssen die Eltern auch noch die Schulbücher ihrer Kinder bezahlen. Andere Bundesländer stellen die Bücher frei zur Verfügung. Hinzu kommen Kosten für Schülerticket, Essen für die Mensa oder die Nachmittagsbetreuung. Eine Untersuchung hat ergeben, dass die Kosten für den Schulstart sich in der Regel auf 300 bis 1000 Euro pro Kind belaufen.

Während man früher zu jedem Schuljahr eine komplett neue Ausstattung kaufen musste, fördern die Lehrkräfte es mittlerweile sogar, dass die Hefte und Ordner vom Vorjahr weiterverwendet werden können. So werden den Eltern nicht nur unnötige Ausgaben gespart, sondern auch die Umwelt geschont. Denn oft sind Ordner, Blöcke und Hefte noch zum großen Teil leer sowie im guten Zustand und können daher problemlos auch im neuen Schuljahr genutzt werden.

Fehlende Ausstattung

Nicht nur Schüler, sondern auch viele Lehrkräfte beklagen die schlechte Ausstattung in Unterrichtsräumen, insbesondere die fehlende Digitalisierung. Dass im Jahr 2022 im Unterricht teilweise noch mit Tageslichtprojektor gearbeitet werden muss, empfinden manche mehr als veraltet und abbremsend. Eine gute Ausstattung in Klassenräumen erleichtert nicht nur den Lehrkräften das Unterrichten, sondern fördert auch das Lernen bei den Kindern, weil Inhalte – zum Beispiel durch Präsentationen – besser vermittelt werden können. Leider können es sich nicht alle Schulen leisten, jedes Klassenzimmer mit einem Laptop, Beamer und einer Leinwand auszustatten, oder jedem Schüler ein Tablett zur Verfügung zu stellen.

Lehrermangel

Ein Thema, das die Gesellschaft ebenfalls Schuljahr für Schuljahr beschäftigt: Der anhaltende Lehrermangel. Lehrerverbände sehen sich besorgt und sprechen von momentan 40.000 fehlenden Lehrkräften an deutschen Schulen. Das wirkt sich dramatisch auf die Unterrichtsversorgung aus.

Der akute Lehrermangel führt dazu, dass nicht nur der Unterricht ausfällt, sondern dass manche Fächer nur eingeschränkt oder gar nicht angeboten werden können. In erster Linie bemühen sich die Schulen darum, wichtige Hauptfächer mit Lehrern zu besetzen. Dabei bleiben oft die Nebenfächer wie Sport, Kunst, Musik, Geografie oder sogar Geschichte auf der Strecke. Doch ihr Ausfall und die Bedeutung dieser Fächer sollen nicht unterschätzt werden, mahnen die Schulleitungen. Besonders kritisch wird es bei den Abschlussklassen, wenn dort die Lehrkräfte fehlen und der Unterricht durch Vertretung stattfindet. Auch im kommenden Schuljahr müssen viele Klassen mit Vertretung und Unterrichtsausfällen rechnen.

Aus diesem Grund versucht man bereits seit Jahren Quereinsteiger für das Unterrichten an Schulen zu begeistern und entsprechend weiterzubilden, um die Lücken schließen zu können. Dazu gibt es diverse Programme, bei denen Menschen, die kein Lehramt studiert haben, aber eine entsprechende Qualifikation mitbringen, geschult und im Unterricht an Schulen eingesetzt werden. An vielen Orten zeigte dieses Modell bereits Erfolge.

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