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Neue Synagoge in Dessau wird am 22. Oktober eingeweiht

Die neue Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Dessau soll am 22. Oktober eingeweiht werden – an fast demselben Ort, an dem 85 Jahre zuvor der historische Bau zerstört worden ist. Es handelt sich um das erste neu erbaute jüdische Gotteshaus nach der Wiedervereinigung in Sachsen-Anhalt, wie die Stadt Dessau-Roßlau am Freitag mitteilte. Die sogenannte Weill-Synagoge stehe als Rundbau gut sichtbar im Stadtzentrum, etwa 300 Meter entfernt vom Rathaus.

Sie ergänze das 1908 erbaute Rabbinerhaus, in dem der spätere Komponist Kurt Weill (1900-1950) Kindheitsjahre verbrachte. Sein Vater war Kantor der Gemeinde. Die einstige Synagoge an fast gleicher Stelle wie nun der Neubau wurde in der Pogromnacht vom 9. November 1938 von den Nationalsozialisten angezündet und zerstört.

«Das religiöse und kulturelle Leben der vor dreißig Jahren neu gegründeten Jüdischen Gemeinde zu Dessau fand bisher in den sehr begrenzten Räumlichen des Rabbinerhauses statt», erklärte die Stadt. «Mit der Weill-Synagoge verfügt die Gemeinde nun über ein modernes, barrierefreies religiöses und kulturelles Zentrum.»

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