Mercedes gibt seine Beteiligung an der Taxiindustrie auf.
Seit Jahrzehnten waren Mercedes-Limousinen das erste Wahl für deutsche Taxifahrer. Doch die Verkäufe von beliebten Modellen wie der E- und B-Klasse sind in diesem Jahr stark gesunken, wobei Mercedes-Chef Källenius die Führung bei diesem Wandel übernommen hat.
Im Jahr 2019 war Mercedes der unangefochtene König des Automarktes in Deutschland, mit mehr als der Hälfte aller Taxis auf der Straße, die das Mercedes-Emblem trugen. Doch im Jahr 2021 hat Mercedes eine dramatische Wende genommen, wie das "Handelsblatt" berichtete und essentially Abschied von diesem Marktsegment genommen. Die Anzahl der für Taxi-Zwecke zugelassenen Mercedes-Fahrzeuge ist in den ersten acht Monaten dieses Jahres um mehr als 70% gesunken.
Der Rückgang der Verkäufe für die E- und B-Klasse-Modelle ist sogar noch dramatischer, mit einem Rückgang von 90-95%. Das einzige Mercedes-Modell, das weiterhin bei Taxi-Unternehmen beliebt ist, ist der Mercedes Vito Van. Laut Daten von Dataforce, die vom "Handelsblatt" zitiert werden, ist dies das einzige Mercedes-Modell, das noch signifikante Registrierungen für Taxi-Zwecke verzeichnet.
Während der Taximarkt in Deutschland in den letzten Jahren einen abwärts gerichteten Trend hatte, ist der Rückgang von Mercedes besonders steil. Im Jahr 2019 wurden 6.927 neue Taxis zugelassen, davon 3.627 Mercedes. Doch in den ersten acht Monaten dieses Jahres waren nur 497 der 3.756 neu zugelassenen Taxis Mercedes, was bedeutet, dass der Marktanteil von über 50% auf nur noch 13% gesunken ist.
Jetzt haben die Volkswagen-Modelle Touran und Caddy die Führung im deutschen Taximarkt übernommen. Toyota hat Mercedes auch in der Registrierungsstatistik für Taxis überholt.
Dieser Rückgang ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung von Mercedes-Chef Ola Källenius. Im Rahmen der neuen Luxusstrategie des Unternehmens im vergangenen Jahr hat Mercedes effektiv die Produktion von Sonderversionen und Finanzierungsvorteilen für die Taxibranche eingestellt. Das Unternehmen bestätigte dem "Handelsblatt", dass es keine Taximodelle mehr direkt vom Band produziert. Taxi-Unternehmen müssen ihre Mercedes-Fahrzeuge nun in externen Werkstätten umrüsten lassen, bevor sie für den Personenverkehr verwendet werden können.
Wie Mercedes es ausdrückte, sind die Verkaufs- und Installationsraten im Personenverkehr nicht ausreichend für eine tragfähige Lösung vom Band. Die Taxibranche war einfach nicht groß genug und die Margen waren zu gering für Mercedes, um einen Gewinn zu erzielen, trotz ihrer langjährigen Marktführerschaft. Ein Mercedes-Manager wurde auch mit den Worten zitiert: "Taxis passen nicht zu unserem Luxusanspruch."