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Kartoffelpüree-Angriff – Klimaaktivist freigesprochen

Im Gerichtssaal steht ein Mikrofon..aussiedlerbote.de
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Kartoffelpüree-Angriff – Klimaaktivist freigesprochen

In einem Prozess im nordrhein-westfälischen Landtag wegen einer Kartoffelpüree-Attacke wegen eines Pressefotos hat das Landgericht Düsseldorf den angeklagten Klimaaktivisten vom Vorwurf der Sachbeschädigung freigesprochen. Richter Timo Gerling war am Mittwoch davon überzeugt, dass der angebliche Sachschaden auf den Fotos auch nach eingehender Prüfung nicht festgestellt werden könne.

Der Bezirksrichter hatte das Foto zuvor persönlich vor Gericht begutachtet. Der 58-jährige Klimaaktivist gab während seines Prozesses zu, dass er das preisgekrönte Nachrichtenfoto „The Digger's Prayer“ entstellt hatte, das Mitte Januar im Parlamentsgebäude ausgestellt war.

Auf dem Foto kniet er am Abbruchrand, vor einem riesigen Braunkohlebagger. Der Angeklagte argumentierte, seine Kartoffelpüree-Aktivitäten seien „keine Sachbeschädigung, sondern ein künstlerischer Akt für sein eigenes Image“ gewesen. „Sie haben mein Bild im Staatshaus aufgehängt, während gleichzeitig der Lützerath-Bau abgerissen wurde, was mir unangenehm war.“ Er verwendete extra trockenes Kartoffelpüree und das Foto wurde praktisch nicht beschädigt. Anschließend reinigte er das Foto selbst mit einem Reinigungstuch.

Das sahen die Staatsanwälte anders. Dadurch rollte sich das Foto nach dem Angriff zusammen und musste durch ein neues Foto ersetzt werden. Kosten: Knapp 62 €.

Nach Ansicht von Richter Guerin handelte es sich um einen „Protest von unten“. Bereits am ersten Verhandlungstag hatte er die bedingungslose Aussetzung des Strafverfahrens wegen Sachbeschädigung wegen geringfügiger Tatbestände beantragt. Doch die Staatsanwälte bestreiten dies. Aktivisten müssen mindestens 200 Euro an den BUND spenden und die Kosten für den Nachdruck tragen.

Doch der Noyce-Klimaaktivist lehnte die Behauptung ab, weil sie ihm wie ein Schuldeingeständnis vorkam. Auch die Staatsanwaltschaft forderte Freispruch, nachdem sie am Mittwoch angeblich beschädigte Ausstellungsstücke inspiziert hatte.

Quelle: www.dpa.com

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