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Hamburger Flughafen verschärft nach Geiselnahme Sicherheitsvorkehrungen

Ein Mann fuhr mit seinem Auto durch alle Absperrungen am Hamburger Flughafen und stürmte in den Flughafen – der Beginn eines 19-stündigen Geiseldramas, das blutig endete. Sechs Wochen später beriet ein Bürgerausschuss über das Verbrechen.

Ein Flugzeug landet hinter einer Ampel am Flughafen. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Flugzeug landet hinter einer Ampel am Flughafen. Foto.aussiedlerbote.de

Bürgerschaft - Hamburger Flughafen verschärft nach Geiselnahme Sicherheitsvorkehrungen

Nach einer Geiselnahme werden die Sicherheitsvorkehrungen am Hamburger Flughafen verschärft. Unter anderem riesige Falttüren und hydraulische Teleskopsicherungen an den vier beweglichen Ein- und Ausgängen, sagte Flughafenchef Michael Eggenschwiler am Donnerstag in einer gemeinsamen Anhörung des Hamburger Innen- und Wirtschaftsausschusses. Die Säulen sollen das unbefugte Betreten des Flughafens verhindern.

Auch Nottüren, die sonst ungenutzt bleiben würden, erhalten eine zusätzliche Verstärkung durch Betonpoller, die mit Stahlseilen verbunden sind. Insgesamt sollen „siebenstellige Euro-Beträge“ investiert werden.

Auch Staatsrat Andreas Rieckhof, zuständig für den Wirtschaftsbereich am Flughafen, und Thomas Schuster, der den an COVID-19 erkrankten Innensenator Andy Grote (SPD) vertritt, informierten den Ausschuss. Auch Hamburgs neuer Polizeipräsident Falk Schnabel sprach, ebenso wie Matthias Tresp, Polizeipräsident und Einsatzleiter bei der „Geiselnahme“ vor sechs Wochen. Alle sind froh, dass die Geiselnahme ohne Blutvergießen endete und die von den Tätern entführten Kinder unverletzt freikamen.

Eggensweiler sagte, der Hamburger Flughafen erfülle zwar alle gesetzlichen Sicherheitsanforderungen, der Gesetzentwurf mache aber deutlich, dass diese Standards immer wieder neu evaluiert werden müssten.

Schuster sagte, bei einem Treffen der Innenminister nach dem Vorfall sei die Bundesregierung aufgefordert worden, die Vorschriften landesweit zu überprüfen, um künftige Eingriffe in das Flughafengelände zu verhindern. „Unser Ziel ist es, von der Bundesregierung Orientierung zu bekommen, welches Sicherheitsniveau wir in Zukunft anstreben sollten“, sagte Rieckhoff.

Am 4. November fuhr ein 35-jähriger Mann mit einem Mietwagen durch drei Flughafenschranken und stürmte auf den Flughafen. Im Auto befand sich auch seine vierjährige Tochter. Laut Tresp feuerte der Mann drei Schüsse mit einer Handfeuerwaffe ab, warf zwei Brandsätze und drohte mit dem Abwurf einer Bombe, die sich später als Attrappe herausstellte.

Hintergrund der Tat war ein Sorgerechtsstreit: Der Mann wollte seine zuvor aus der Wohnung seiner Ex-Frau im niedersächsischen Stade entführte Tochter zur Ausreise in die Türkei zwingen. Nach 19 Stunden Verhandlung mit der Polizei gab er auf.

Polizeibericht vom 4.11.23, Tagesordnung des Repräsentantenhausausschusses

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Quelle: www.stern.de

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