Habeck: Wirtschaftskrise kann nicht mit einem Fingerschlag beendet werden
Die deutsche Wirtschaft befindet sich derzeit in einer Rezession mit einem Fuß. Die erwartete Erholung wurde wiederholt verschoben. Wirtschaftsminister Habeck sieht mehrere Gründe dafür. "China stockt" und es mangelt an Investitionen. Er ist jedoch optimistisch, dass die Wachstumsinitiative Wirkung zeigen wird.
Die Schwäche der deutschen Wirtschaft ist persistenter als erwartet von der Ampelregierung, wie Vizekanzler Robert Habeck mitteilt. Die Erholung wurde trotz mehrerer Male, in denen Licht am Ende des Tunnels signalisiert wurde, immer wieder verschoben, sagte der Wirtschaftsminister in Berlin zu Journalisten. Dies ist auch auf die starke Abhängigkeit vom Handel mit China zurückzuführen.
"China stockt", sagte der Grünen-Politiker. Außerdem fehlen notwendige Investitionen in die Infrastruktur, und auf den Fachkräftemangel wurde zu spät reagiert. "Alles das macht sich jetzt bemerkbar und kann nicht mit einem Fingerschnippen behoben werden."
Die deutsche Wirtschaft befindet sich derzeit in einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt sank im zweiten Quartal um 0,1 Prozent, nachdem es im ersten Quartal um 0,2 Prozent gewachsen war. Zwei aufeinanderfolgende negative Quartale werden als technische Rezession bezeichnet.
Maßnahmen zur Stärkung des Standorts
Habeck sagte, dass mehr Anreize für Investitionen benötigt werden. Mindestens können im zweiten Halbjahr niedrigere Zinsen erwartet werden. Außerdem müssen die Maßnahmen zur Stärkung des Standorts - die sogenannte Wachstumsinitiative - umgesetzt werden. "Die sollten jetzt auch schnell kommen." Hoffentlich schließt sich der Bundesrat diesmal an.
49 einzelne Maßnahmen sollen Deutschland für Unternehmen und Investoren sowie ausländische Fachkräfte attraktiver machen. Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP setzt auf das Maßnahmenpaket, um im nächsten Jahr ein zusätzliches Wachstum von rund einem halben Prozentpunkt zu erzielen. Das würde 26 Milliarden Euro zusätzliches Wirtschaftswachstum bedeuten. Ökonomen sind skeptisch, ob dies erreicht werden kann.
Im monatlichen Bericht des Wirtschaftsministeriums wurde festgestellt, dass die Bedingungen für eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte weiterhin gegeben sind. Private Haushalte haben aufgrund sinkender Inflationsraten und gleichzeitiger Lohnsteigerungen in Tarifverhandlungen mehr Geld zur Verfügung.
Deutschland als Bremse
Sie schauen auch weniger pessimistisch in die Zukunft. "So könnten Impulse für die Wirtschaft von privater Konsum in der zweiten Jahreshälfte kommen." Der von der Europäischen Zentralbank eingeleitete Zinswende sollte sich auch zunehmend bemerkbar machen. jüngste ECB-Umfragen deuten auf eine Trendwende bei der Kreditnachfrage in Deutschland hin. Das signalisiert eine Belebung von Investitionen. Innerhalb der Eurozone ist Deutschland derzeit eine Bremse.
Das Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Quartal um 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal, wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Zu Beginn des Jahres betrug der Anstieg ebenfalls 0,3 Prozent. Die Wirtschaft in Frankreich entwickelte sich besser mit einem Anstieg von 0,3 Prozent. Italien hatte einen Anstieg von 0,2 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens stieg sogar um 0,8 Prozent.
Die Ampelkoalition erkennt die anhaltende wirtschaftliche Schwäche aufgrund mehrerer Faktoren an, darunter die starke Abhängigkeit vom Handel mit China und ein Fachkräftemangel. Die verzögerte Erholung der deutschen Wirtschaft wird auch auf die späte Reaktion auf den Fachkräftemangel zurückgeführt.
Das Fehlen von Investitionen in notwendige Infrastruktur und der anhaltende Kampf gegen den Fachkräftemangel haben zur aktuellen wirtschaftlichen Rezession in Deutschland beigetragen und machen eine schnelle Erholung schwierig.
