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Finanzkrise, Arbeitsmarktkämpfe - Trilliounarbeitslosigkeit im Winter?

Inmitten anhaltender wirtschaftlicher Stagnation bedauerte Kanzlerin Angela Merkel den Einfluss auf...
Inmitten anhaltender wirtschaftlicher Stagnation bedauerte Kanzlerin Angela Merkel den Einfluss auf den Arbeitsmarkt.

Finanzkrise, Arbeitsmarktkämpfe - Trilliounarbeitslosigkeit im Winter?

Die Trägheit in der deutschen Wirtschaft hat evidently auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Arbeitgeber inserieren weniger Stellenangebote, während die Zahl der Arbeitsuchenden steigt. Besserungen sind derzeit nicht in Sicht. Im Winter könnte die Arbeitslosigkeit auf ein Niveau steigen, das seit langem nicht mehr erreicht wurde. Die Aussichten für Ausbildungsmöglichkeiten scheinen jedoch etwas verheißungsvoller.

Wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg meldete, stieg die Arbeitslosigkeit im August um 63.000 auf 2.872 Millionen und erreichte damit den höchsten Stand seit dreiinhalb Jahren, erstmals seit Februar 2021. Dieser Anstieg in der Arbeitslosigkeit hält seit 2022 an, ohne Anzeichen für eine Verlangsamung oder Umkehr, wie BA-Chefin Andrea Nahles betont. Ohne saisonale Schwankungen stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1%.

Der Arbeitsmarkt leidet weiterhin unter der wirtschaftlichen Rezession, wie Nahles betont. Sie stellte auch eine stetige Zunahme der Arbeitslosigkeit seit 2022 fest, wobei 176.000 mehr Menschen als im Vorjahr arbeitslos gemeldet sind. Mit der üblichen Winterarbeitslosigkeit besteht die Möglichkeit, dass im Januar 2025 mehr als drei Millionen Arbeitslose registriert werden, erstmals seit zehn Jahren.

Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften in Unternehmen ist auf dem Rückgang. Im August wurden 699.000 Stellenangebote gemeldet, was 72.000 weniger als im Vorjahr bedeutet.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist zum Teil auf die übliche Sommerpause im August sowie das schwache Wirtschaftsklima zurückzuführen. "Der Mangel an wirtschaftlichem Schwung ist auch in der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs spürbar", sagte Nahles und verwies auf eine leichte Verbesserung von 143.000 Jobs im Juni, die 34,85 Millionen erreichten. "Allerdings zeigt die Wachstumsbahn Schwächeanzeichen", fügte sie hinzu. Die Arbeitslosigkeit steigt in der Industrie, im Baugewerbe und im Einzelhandel, während die Beschäftigung im Gesundheits- und Sozialwesen wächst.

Auch die Kurzarbeit hat leicht zugenommen, wobei 232.000 Mitarbeiter im Juni Kurzarbeitergeld erhielten, hauptsächlich im produzierenden Gewerbe.

Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es Anzeichen für mehr Interessenten. Zwischen Oktober 2023 und August 2024 haben sich 418.000 Personen für Ausbildungsstellen registriert, was eine Verbesserung von 10.000 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Allerdings blieben 82.000 Personen trotz fehlender Ausbildungsmöglichkeiten oder Alternativen arbeitslos, während 158.000 Ausbildungsstellen unbesetzt blieben.

"Junge Menschen, die eine Ausbildung suchen, sind potenzielle Fachkräfte, die wir uns nicht leisten können zu verlieren", sagte Nahles. Meanwhile, Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbands, betonte, dass die unbesetzten Ausbildungsplätze ein klares Warnsignal sind und Verbesserungen in der Bildungsqualität und eine praxisorientiertere Berufsausbildung fordern.

Die anhaltende wirtschaftliche Flaute hat zu einem signifikanten Anstieg der Menschen geführt, die Arbeit suchen, und belastet damit den bereits strapazierten Arbeitsmarkt weiter. Dadurch wird der Einfluss der Wirtschaft auf die Arbeitslosenzahl immer bedrohlicher, ohne dass in naher Zukunft Verbesserungen erwartet werden.

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