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Erhöhte Kauflust zum Jahresende

Das Verbrauchervertrauen in Deutschland hat sich nach einer längeren Dürre verbessert. Ist dies der Beginn einer besseren Zukunft oder eine Eintagsfliege?

„Die Sorge der Verbraucher ist weiterhin groß“, sagte NIM-Experte Rolf Bürkl. Foto.aussiedlerbote.de
„Die Sorge der Verbraucher ist weiterhin groß“, sagte NIM-Experte Rolf Bürkl. Foto.aussiedlerbote.de

Verbraucher - Erhöhte Kauflust zum Jahresende

Die Kauflaune der Deutschen hat sich zum Jahresende deutlich verbessert, doch Experten übergießen den Wein in den kommenden Monaten erneut mit kaltem Wasser. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo sagte, der Rückgang der Inflation könnte ins Stocken geraten. Laut Münchner Forschern ist der Anteil deutscher Unternehmen, die in den kommenden Monaten ihre Preise erhöhen wollen, erneut gestiegen.

Laut einer Verbraucherstudie des Marktforschungsunternehmens GfK und des Nürnberger Instituts NIM haben sich sowohl die Einkommenserwartungen als auch die Neigung zu großen Anschaffungen zu Jahresbeginn deutlich verbessert. In ihren Januar-Prognosen erwarteten die beiden Agenturen ein Verbrauchervertrauen von -25,1. Dies entspricht einer Steigerung um 2,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Allerdings lag der Verbrauchervertrauensindex vor dem Ausbruch bei etwa +10 Punkten.

Experten äußerten sich besorgt über die weitere Entwicklung. „Ob das aktuelle Wachstum der Beginn einer nachhaltigen Erholung des Verbrauchervertrauens ist, bleibt abzuwarten“, sagte NIM-Experte Rolf Bürkl. „Die Verbraucher sind nach wie vor sehr besorgt.“ Geopolitische Krisen und Kriege, stark gestiegene Lebensmittelpreise und Diskussionen um den Bundeshaushalt Unsicherheit geschaffen. „Daher ist das Verbrauchervertrauen derzeit weiterhin extrem niedrig.“

Immer weniger Geld ausgeben

Eine Umfrage des Beratungsunternehmens AlixPartners bestätigte diese Bedenken. Demnach hoffen rund 35 % der Deutschen auf eine Reduzierung der Konsumausgaben im kommenden Jahr. Dies betrifft die Ausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, aber auch für Bereiche wie Elektronik, Freizeit oder Baumarktprodukte sowie Unterhaltung und gehobene Gastronomie.

Berater befragten im Oktober und November 10.000 Verbraucher in sieben Ländern, davon 2.000 in Deutschland. Wichtigste Stütze für die leichte Verbesserung zum Jahresende sind die Umsatzerwartungen. Man kann auf höhere Löhne und Gehälter hoffen.

Gleichzeitig steigen die Preise. Die ifo-Preiserwartungen stiegen im Dezember auf 19,7 Punkte, nach 18,1 Punkten im November. Experten rechnen mit weiteren Preissteigerungen bei verbrauchernahen Dienstleistungen. „Insbesondere Gastronomen sind daran interessiert, die Preise deutlich zu erhöhen“, so das Institut. Dabei könnte die Rückkehr zu normalen Mehrwertsteuersätzen auf Lebensmittel zum 1. Januar ins Spiel kommen. Aber auch Einzelhändler planen zunehmend, die Preise zu erhöhen.

Sinkende Energiepreise ließen die Inflation im November auf den niedrigsten Stand seit Juni 2021 fallen. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,2 %. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflation im Dezember auf etwa 4 % steigen könnte. Im vergangenen Jahr zahlte das Land im Dezember einen einmaligen Gebührenabzug für Gas- und Fernwärmekunden. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr.

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Quelle: www.stern.de

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