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Deutsche Wirtschaft steht vor einer Belebung

Steht ein möglicher Branchenwechsel bevor?

Innerhalb der Industrie sticht der Chemiesektor positiv hervor, berichtet DIHK-Wirtschaftsexperte...
Innerhalb der Industrie sticht der Chemiesektor positiv hervor, berichtet DIHK-Wirtschaftsexperte Jupp Zenzen.

Deutsche Wirtschaft steht vor einer Belebung

Die Zukunft sieht noch nicht allzu optimistisch aus, aber es gibt Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft auf dem richtigen Weg sein könnte. Vor allem der Dienstleistungssektor scheint neben den Verbesserungen in der Industrie für positive Impulse zu sorgen. Der Einkaufsmanagerindex, der sich auf den privaten Sektor konzentriert, ist laut der monatlichen Unternehmensumfrage von S&P Global um 1,6 Punkte auf 52,2 Punkte gestiegen. Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) blickt etwas zuversichtlicher auf das kommende Jahr.

In einer Umfrage unter mehr als 24.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen änderte der DIHK seinen Ausblick von einem negativen Ausblick im Februar, in dem ein Rückgang von 0,5 % im Jahr 2024 erwartet wurde. Die deutsche Wirtschaft läuft jedoch weiterhin Gefahr, zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder ein Jahr mit schrumpfendem Wachstum zu erleben. Im Jahr 2023 schrumpfte das BIP um 0,2 %.

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK, sagte: "Die Wirtschaft bricht nicht zusammen, aber sie wächst auch nicht." Er hob das Baugewerbe und die meisten Industriezweige als die pessimistischsten hervor. Trotz einiger Verbesserungen in anderen Sektoren liegt das Investitionsniveau immer noch unter dem Niveau vor der Pandemie. Dieses Niveau haben wir schon seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht. Als Ursache nannte Wansleben strukturelle Herausforderungen: Inlandsnachfrage, hohe Energie- und Rohstoffkosten und Fachkräftemangel werden neben einer angespannten Wirtschaftspolitik als Hauptrisiken genannt.

Lichtblicke: Reisen, Messen, Tiefbau und Chemieindustrie

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke. Jupp Zenzen, DIHK-Konjunkturexperte, betonte die Verbesserungen im Dienstleistungssektor und rechnet mit einem Wachstumsanstieg von 1 %, der vor allem vom privaten Konsum getragen wird. Die Inflation könnte laut Zenzen sogar auf 2,3% sinken. Die Reisebranche und die Veranstaltungsbranche boomen, da sie die durch die Pandemie entstandenen Schäden auffangen. Auch der Tiefbau steht gut da und profitiert von einer Zunahme der Aufträge für die Energieinfrastruktur. Auch in der chemischen Industrie geht es aufwärts.

Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburger Handelsbank, verwies auf die robusten Wachstumsraten des Dienstleistungssektors im Mai. Drei Monate in Folge gab es eine Expansion. Die Hamburger Handelsbank sponsert den Einkaufsmanagerindex. De la Rubia deutete an, dass diejenigen, die eine anhaltende Schwäche der deutschen Wirtschaft prognostizierten, sich über eine überraschende Wende freuen könnten.

Stärker als erwartetes Industriebarometer

Die Erwartungen des Industriebarometers wurden übertroffen. Die von Reuters durchgeführte Umfrage unter Ökonomen hatte einen geringeren Anstieg prognostiziert. Das Geschäft im Dienstleistungssektor übertraf das vom April, und die Industrieproduktion stabilisierte sich. Der Indikator für den Dienstleistungssektor stieg um 0,7 Punkte auf 53,9 Punkte. Trotz des Anstiegs um 2,9 Punkte blieb das Barometer für den Industriesektor mit 45,4 Punkten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. De la Rubia wertet dies als mögliches Zeichen einer Verbesserung in der Industrie.

Auch die Bundesbank geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder Tritt fassen und ihren Wachstumskurs fortsetzen wird. Die DIHK-Prognose deutet auf einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2024 hin, wobei das Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal wachsen soll. Die Bundesbank hat für Ende 2023 einen Rückgang von 0,5 % ermittelt. 1

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Quelle: www.ntv.de

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