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Betreiber reicht Unterlagen für Mukran-LNG-Terminal ein

Betreiber reicht Unterlagen für LNG-Terminal ein
Blick auf die Mole des Hafen Mukran.

Nach mehreren Genehmigungen für die Verbindungsleitung wurden nun die ersten Antragsunterlagen für das eigentliche Flüssigerdgas (LNG)-Terminal auf der Insel Rügen veröffentlicht. Das Schweriner Umweltministerium teilte mit, dass auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag der erste Stapel Unterlagen digital an die zuständige Genehmigungsbehörde übermittelt worden sei. Diese Dokumente werden derzeit geprüft.

Es geht um die Genehmigung nach dem Federal Emissions Control Act für die Stationierung und den Betrieb von zwei Spezialschiffen, die per Schiff geliefertes Flüssigerdgas im Hafen von Mukran empfangen und zur Umwandlung in gasförmige Form zurückbringen sollen Es wird über Pipelines in das Erdgasnetz umgeleitet. Projektträger ist die Deutsche Regas, die in Lubmen bereits ein solches Spezialschiff (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) betreibt. Das Schiff wird nach Mukran verlegt und ein weiteres FSRU hinzugefügt.

Der Zeitplan ist ehrgeizig. Die Bundesregierung will das umstrittene Terminal bis zum nächsten Winter in Betrieb nehmen – ein enger Zeitplan. Genehmigungsverfahren und Arbeiten an rund 50 Kilometern Verbindungsleitungen laufen bereits. Der Verein hatte kürzlich vor Gericht einen Eilantrag auf Baustopp gestellt, der jedoch nicht genehmigt wurde.

Die Leitung beginnt am Knotenpunkt der Gaspipeline in Lubmen, Westpommern, wo auch Nord Stream 1 und 2 landen, führt durch Greifswaldboden und umrundet Lub. Der südöstliche Teil der Insel Gen führt nach Muklan. Projektträger ist der Erdgasnetzbetreiber Gascade.

Als Genehmigungsbehörde für das eigentliche Terminal ist das Vorpommersche Landesamt für Landwirtschaft und Umwelt (Stalu) zuständig. Es ist Teil des Schweriner Umweltministeriums. Verantwortlich für diesen Zusammenhang ist das Oberbergamt Stralsund des Schweriner Wirtschaftsministeriums.

Die Umweltgruppe Greenpeace blockierte am Donnerstag ein Rohrverlegeschiff in Greifswald, was die Bauarbeiten am Boden störte und das Projekt vor einem unruhigen Wochenende auf Eis legte. Die Organisation „Ende Gelände“ hat für Samstag Anti-LNG-Demonstrationen und Aktionen in Sassnitz angekündigt. Am Freitag findet auf der Insel Rügen eine wichtige Informationsveranstaltung unter Beteiligung des Wirtschaftswissenschaftlers Christian von Hirschhausen (TU Berlin, DIW) statt.

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