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Ein rheinland-pfälzisches Paar feiert sein 80-jähriges Ehejubiläum.

"Eine lange Reise hinter sich gebracht"

Gottfried und Ursula Schmelzer sind seit 1944 verheiratet.
Gottfried und Ursula Schmelzer sind seit 1944 verheiratet.

Ein rheinland-pfälzisches Paar feiert sein 80-jähriges Ehejubiläum.

1944 heirateten Gottfried und Ursula und waren damit nach Angaben der rheinland-pfälzischen Behörden das am längsten verheiratete Paar in Deutschland. Zu ihrem 80. Hochzeitstag bekamen sie Besuch vom Ministerpräsidenten.

Gottfried, der heute 102 Jahre alt ist, wusste von Anfang an, dass er Ursula wollte, als er sie während seiner gemeinsamen Arbeit in Berlin kennenlernte. Bald darauf - vor 80 Jahren - haben sie geheiratet. Die rheinland-pfälzische Staatskanzlei hat die Ehe der beiden erforscht und sie als das am längsten verheiratete Paar des Landes ermittelt. Die Ministerpräsidentin Malu Dreyer gratulierte den beiden persönlich.

"Wir haben uns nicht gleich verliebt", erinnert sich die 98-jährige Ursula an ihre Hochzeit. Mit 19 Jahren war sie bereits mit einem 22-jährigen Mann namens Gottfried verheiratet, der ein Jahr zuvor aus Rumänien nach Berlin gekommen war. "Liebe auf den ersten Blick? Nein", sagt sie. Aber sie gibt zu: "Er war hartnäckig. Er wollte mich. Und ich hatte nichts dagegen." Zunächst lebten sie in Frankfurt an der Oder, Ursulas Heimatstadt. Als Gottfried im Februar 1945 eingezogen wurde, kehrte er am Heiligabend aus der Gefangenschaft zurück.

"Wir hatten eine ereignisreiche Ehe", heißt es in der Jubiläumsschrift. Ende 1952 zog das Paar mit seinen drei kleinen Kindern von Frankfurt zu Gottfrieds Bruder an den Niederrhein. Fast ein Jahr lang wohnte die Familie in dessen Wohnung, bevor sie eine eigene Wohnung bekam. Danach lebten sie in der Nähe von Siegburg, wo Ursula als Schulsekretärin arbeitete und Gottfried Unterwasserpumpen baute.

Gottfried liebte es, Zeit mit seiner Frau zu verbringen und begleitete sie immer, wenn sie auf Reisen ging, was in ihrem Leben häufig vorkam. Sie führten unzählige Gespräche über ihre Erlebnisse und schwelgten oft in Erinnerungen an ihre Reisen und Aufenthalte im Laufe der Jahre.

"Wir haben es geschafft, gleich am nächsten Tag zu heiraten"

"Auf dem Weg dorthin gab es ein paar Probleme", erinnert sich der Hundertjährige. Die notwendigen Papiere waren nicht auffindbar, da das zuständige Berliner Standesamt zerbombt worden war. "Dann kamen die Anrufe", sagt Schmelzer. Die Papiere waren im Harz aufbewahrt worden. Schnell machte sich Schmelzer auf den Weg, um sie zu holen und besuchte das Standesamt. "Wir haben es geschafft, gleich am nächsten Tag zu heiraten."

Die Reise ging weiter mit der Flucht aus der DDR im Jahr 1952. Das Paar ließ mit seinen drei Kindern alles zurück und floh in den Westen des Landes. "Wir hatten eine lange Reise", erinnert sich die Jubilarin. Die Familie kam schließlich bei einem Bruder von Gottfried am Niederrhein unter, wo sie fast ein Jahr lang im Wohnzimmer wohnte.

Nach dem Umzug in eine eigene Wohnung arbeitete Gottfried nachts in einem Bergwerk, während seine Frau sich während der Schulzeit der Kinder durchschlug. "Wir hatten immer das Gefühl, dass es eine starke Verbindung zwischen uns gab", erinnert sich ihr Sohn Wolfgang. Die Familie zog schließlich nach Bad Sobernheim im Kreis Bad Kreuznach, wo Utes Lederwerkstatt florierte. Der Betrieb zog in eine alte Mühle in der Nähe ihres Hauses um, so dass Gottfried nach seiner Pensionierung mithelfen konnte. Heute führt eine Enkelin das Familienunternehmen.

Das Geheimnis des Paares für ihre lange Ehe ist einfach. "Ich liebe ihn immer noch und er liebt mich", erzählt Ursula. "Wir ergänzen uns gut", sagt Gottfried. Mit drei Kindern, sieben Enkelkindern und acht Urenkeln haben die beiden auch eine starke und geeinte Familie.

Gottfried, ein begeisterter Kreuzworträtselfreund, hält sich körperlich fit und versucht, gesund zu bleiben, nachdem ihn ein Sturz dazu gezwungen hat, auf eine Haushaltshilfe angewiesen zu sein. "Ich habe es immer als sehr wichtig angesehen, fair mit anderen umzugehen und ehrlich zu sein", fügt Ursula hinzu, "und das ist eine Familienangelegenheit." Das Ehepaar ist dankbar für ihre Beziehung und das gemeinsame Leben, das sie führen.

"Wir sind sehr glücklich, dieses Leben geführt zu haben.

Wenn das Paar auf sein Leben zurückblickt, bleibt die Familie der Mittelpunkt ihrer Existenz. Wolfgang spricht darüber, wie dankbar er für die Unterstützung und Führung durch seine Eltern ist: "Wir hatten das Gefühl, dass sie immer für uns da waren." In seiner eigenen Kindheit sah er sie als ein "Team".

Gottfried und Ursula zogen vor siebzehn Jahren in den Kreis Bad Kreuznach, um in der Nähe der Lederwerkstatt ihrer Tochter Ute in einer alten Mühle zu sein. Nach seiner Pensionierung packte Gottfried mit an, und heute führt eine Enkelin den Betrieb.

Der lebensfrohe 102-Jährige ist stolz auf seine Geschichte und widmet sich nach wie vor leidenschaftlich gerne Kreuzworträtseln. Nach einem Sturz, der dazu führte, dass er zu Hause Hilfe benötigte, denkt er darüber nach, wie gut es ihnen im Allgemeinen ergangen ist. "Unsere Familie ist etwas Besonderes", sagt Ursula mit einem Lächeln.

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Quelle: www.ntv.de

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