Wirtschaftsminister Jörg Steinbach

Ein gro­ßes Erd­wär­me-Pro­jekt in Pots­dam ist nach Ansicht von Wirt­schafts­mi­nis­ter Jörg Stein­bach ein Antrieb für wei­te­re Pla­nun­gen im Land. Für die Ener­gie­wen­de müs­se man auf Geo­ther­mie set­zen, sag­te der SPD-Poli­ti­ker am Frei­tag bei einem Rund­gang auf der Bau­stel­le in der Lan­des­haupt­stadt. Dort sind Boh­run­gen in 2000 Metern Tie­fe im Gan­ge. Das Vor­ha­ben der Stadt­wer­ke bezeich­ne­te Stein­bach als Vor­zei­ge­pro­jekt. «Inso­fern ver­su­chen natür­lich ande­re Stadt­wer­ke, jetzt auch nachzuziehen.»

Auch Bun­des­for­schungs­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger kün­dig­te eine Offen­si­ve zum Erd­wär­me-Aus­bau in Deutsch­land an und rief dazu auf, die­se Ener­gie­quel­le stär­ker zu nut­zen. Geo­ther­mie soll fos­si­le Brenn­stof­fe wie Gas ersetzen.

Der städ­ti­sche Ener­gie­ver­sor­ger in Pots­dam star­te­te im Dezem­ber mit den ers­ten Tie­fen­boh­run­gen auf einem alten Stra­ßen­bahn­de­pot in direk­ter Nähe zu Neu­bau­woh­nun­gen. Ziel des rund 20 Mil­lio­nen Euro teu­ren Pro­jek­tes ist es dem Unter­neh­men zufol­ge, Mit­te oder Ende 2024 Haus­hal­te in der Nach­bar­schaft mit Wär­me ver­sor­gen zu können.

Wie ergie­big die Nut­zung der Erd­wär­me wirk­lich sei, las­se sich in rund drei Mona­ten abschät­zen, sag­te der tech­ni­sche Geschäfts­füh­rer der Ener­gie und Was­ser Pots­dam, Eckard Veil. Der­zeit lie­fen noch Tests von Gesteins­schich­ten in der Tie­fe. «Aber es ist viel­ver­spre­chend», sag­te Veil. Es gebe auch Plä­ne für wei­te­re sie­ben oder acht Boh­run­gen an ande­ren Stel­len in der Stadt. «Die Pla­nun­gen lie­gen in der Schublade.»

Das Pots­da­mer Ener­gie­un­ter­neh­men hat­te das ers­te Pilot­vor­ha­ben bereits vor der Ener­gie­kri­se geplant. Die Bau­stel­le mit einem 33 Meter hohen Bohr­turm wur­de am Frei­tag auch für Besu­cher geöffnet.

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Titelbild: Joerg Carstensen/dpa/Archivbild

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