- Wieder geöffnet: Wieder Wasser aus Behältern
Notbetrieb des Rotwandhauses am Spitzingsee im Landkreis Miesbach nach zweieinhalb Monaten
Das vielbesuchte Rotwandhaus am Spitzingsee im Landkreis Miesbach hat nach einer zweieinhalbmonatigen Pause aufgrund der Keimfunds wieder eröffnet. "Die Trockenzeit ist vorbei", verkündete das Haus auf ihrer Website. Das Gesundheitsamt des Landkreises Miesbach hat die Schließung aufgehoben, was durch eine temporäre Wasserversorgung mittels Containern ermöglicht wurde, wie Anselm Engelmayer, Kassier des für die Hütte zuständigen DAV-Abschnitts, auf Anfrage mitteilte.
Am Samstag konnten erstmals wieder Gäste übernachten. Die erste Gruppe bestand aus etwa einem Dutzend Wanderern, hauptsächlich an einem regnerischen Sonntag. Engelmayer erwartet, dass die Zahl der Gäste auf 20 oder 25 steigen wird. "Wir gehen vorsichtig vor. Wir müssen sicherstellen, dass die Wasserversorgung ausreicht." Das Haus hat etwa 80 Schlafplätze.
Wasserversorgung mittels Containern – eine Übergangslösung
Die Duschen bleiben aufgrund des Wassermangels weiterhin geschlossen. Die Wasserversorgung mittels Containern ist eine Übergangslösung und nicht umweltfreundlich, wie Engelmayer betont. Die Lkw müssen etwa 700 Meter hinauf durch den Wander- und Mountainbikestrecke befördert werden, um die auf etwa 1700 Metern gelegene Hütte zu erreichen.
Die Bergrettung musste die Hütte in der Vergangenheit schließen, da sie 21 Besucher aufgrund schwerer Magen-Darm-Beschwerden versorgen musste – sieben davon wurden hospitalisiert. Zunächst wurde vermutet, dass die Infizierten sich mit E.-Coli-Bakterien infiziert hatten, und auch Noroviren wurden bei einigen gefunden. Später wurden Rotaviren im Trinkwasser entdeckt. Allerdings wurden keine Krankheiten auf dieses Virus zurückgeführt; es wurde bei keinem der Betroffenen nachgewiesen, so Engelmayer.
Rotaviren in der Quelle
Laut aktuellem Kenntnisstand stammen die Rotaviren aus der etwa 150 Meter unterhalb der Hütte gelegenen Quelle, die das Haus normalerweise mit Wasser versorgt. Die Wasserversorgung soll durch zusätzliche Maßnahmen wie mechanische Filter und UV-Bestrahlung vor Keimen geschützt werden. "Wir werden die Wasseraufbereitung aufrüsten. Wir arbeiten mit vollem Einsatz daran", sagte Engelmayer. Die Dauer dieses Prozesses ist jedoch ungewiss. Die Ursache der Viren bleibt unbekannt.
An sonnigen Tagen besuchen bis zu 1000 Tagesgäste das Haus unter dem Rotwandgipfel. Im Sommer ist es auch ein beliebter Startpunkt für Mountainbiker und Kletterer, die von dort aus zu den Ruchenköpfen aufbrechen. Im Winter lockt das relativ schneesichere Gebiet Skitourengeher mit zahlreichen Tourenmöglichkeiten.
Das Haus ermutigt Gäste, an sonnigen Tagen wie am Sonntag zu kommen, um das Beste aus ihrem Aufenthalt zu machen. Trotz der temporären Wasserversorgungslösung plant das Haus, die Zahl der Gäste allmählich zu erhöhen, beginnend bei etwa 20 oder 25.