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Umwelthilfe kritisiert scharf die lauten Aktionspläne in Hessen

Im Kampf gegen schädliche Geräusche müssen EU-Länder regelmäßig Aktionspläne aufstellen. Für Hessen sind die aktuellen Entwürfe der drei Präsidentschaften vollständig. Wie wird es aufgenommen?

Heavy traffic - das bedeutet oft bestätigung für Einwohner.
Heavy traffic - das bedeutet oft bestätigung für Einwohner.

- Umwelthilfe kritisiert scharf die lauten Aktionspläne in Hessen

Die Deutsche Umwelthilfe hat die aktualisierten hessischen Lärmschutzpläne scharf kritisiert. Obwohl die Entwürfe darauf hinweisen, dass mehr als 20 Prozent aller Einwohner in Hessen von potenziell gesundheitsschädlichem Lärm betroffen sind, enthalten die Pläne "keine einzige verbindliche Lärmschutzmaßnahme", sagte Verkehrsexperte Robin Kulpa in Berlin. Über mehrere Tausend Seiten werden nur nicht verbindliche Testaufgaben und bereits abgelehnte Vorschläge aufgeführt.

Die EU-Umweltlärmrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, die Lärmbelastung der Bevölkerung unter Verwendung vergleichbarer Kriterien zu ermitteln. Diese Daten werden in Lärmschutzplänen verwendet, die alle fünf Jahre erstellt werden müssen und konkrete Maßnahmen zur Lärmreduzierung enthalten sollten. Lärmschutzgebiete sollten vor einer Zunahme des Lärms geschützt werden. In Hessen erstellen die drei Regierungspräsidien die Pläne.

Die Umwelthilfe sieht bei der aktuellen Geschwindigkeit erst in fast 400 Jahren Erleichterung

Die Entwürfe enthalten auch eine Schätzung darüber, wie viele Menschen in den letzten fünf Jahren von Lärm entlastet wurden, erklärte Kulpa von der Umwelthilfe. Demnach waren mehr als 1,34 Millionen Menschen von gesundheitsschädlichem Lärm betroffen - rund 17.000 Menschen wurden entlastet. "Bei der aktuellen Geschwindigkeit würde der Staat 394 Jahre benötigen, um alle Hessen, die unter Verkehrslärm leiden, zumindest etwas zu entlasten."

Problematisch sei, so Kulpa, dass es keine verbindlichen Grenzwerte für Lärm gibt, sondern nur Orientierungswerte. "Deshalb gibt es wenig Bewegung im Lärmschutz", kritisierte der Experte. Laut Schätzung der Umwelthilfe kann Straßenlärm schnell und kostengünstig reduziert und gleichzeitig der Klimaschutz verbessert werden. Hierfür sollten unter anderem mehr 30 km/h-Zonen eingerichtet und der Durchgangsverkehr für Lkw eingeschränkt werden.

Regierungspräsidien sehen rechtliche Anforderungen erfüllt

Die Regierungspräsidien verwiesen darauf, dass die Lärmschutzpläne in Hessen im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht von den Gemeinden erstellt werden. Daher müssen die Pläne sich darauf beschränken, Testaufgaben beispielsweise für die Straßenverkehrsbehörden zu spezifizieren, die Gemeinden über Lärmprobleme zu informieren und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Die rechtlichen Anforderungen für die Erstellung der Pläne seien erfüllt, bestätigten die drei Regierungspräsidien.

Die EU-Richtlinie gilt für alle Mitgliedstaaten, einschließlich Hessen. Nach der Richtlinie muss Hessen, wie andere Regionen auch, alle fünf Jahre Lärmschutzpläne umsetzen.

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