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Thüringer Kritik an der Entscheidung des SPD-Gipfels über die Raketen der USA

Direkt vor der Landtagswahl in Thüringen platzt die umstrittene Resolution der Bundes-SPD, das schwere Köpfe bei den eigenen Parteichefs shake.

Unzufrieden mit dem Timing und der Kommunikation, nicht mit dem Inhalt: Thüringens...
Unzufrieden mit dem Timing und der Kommunikation, nicht mit dem Inhalt: Thüringens SPD-Innenminister Georg Maier wurde von der Entscheidung seiner Parteiführung überrascht.

- Thüringer Kritik an der Entscheidung des SPD-Gipfels über die Raketen der USA

Thüringens SPD-Innenminister Georg Maier kritisiert die Position der eigenen Parteispitze zur Stationierung von US-Raketen in Deutschland. Maier zeigte sich überrascht von der Montagsentscheidung, in der der SPD-Vorstand die Stationierung von Langstrecken-US-Waffen in Deutschland unterstützt, und kritisierte den Zeitpunkt.

"Diese Entscheidung erleichtert uns im Wahlkampf nicht", sagte der Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 1. September in einem Interview mit Deutschlandfunk. Er kritisierte explizit nicht den tatsächlichen Inhalt der Entscheidung. "Die nationale Sicherheit geht vor, aber ich mache mir Sorgen darüber, wie das passiert ist und kommuniziert wurde." Er hätte gerne vorher über den Schritt informiert worden, sagte Maier.

Die Entscheidung besagt unter anderem, dass die Waffenstationierung kein konfrontatives Aufrüsten, sondern eine Stärkung der deutschen Verteidigung und der Bündnisfähigkeit von NATO und EU mit Waffensystemen ist, die Russland seit Jahren besitzt.

Öl ins Wahlkampf-Feuer

Das Thema Krieg und Frieden im Zusammenhang mit Russland und der Ukraine ist ein dominantes Thema im Thüringer Wahlkampf. Maier erlebt dies auch in Gesprächen an Informationsständen, wie er im Deutschlandfunk berichtete. In seiner Meinung nach nutzen Populisten von der AfD und der Allianz für Fortschritt und Gerechtigkeit (AFG) die Debatte, um ständig von tatsächlichen Thüringer Themen abzulenken. Maier verwies beispielsweise auf niedrigere Renten und Löhne in Ostdeutschland.

Er geht davon aus, dass die Position der Parteispitze den SPD Stimmen in der Landtagswahl kosten wird, sagte Maier in Antwort auf eine entsprechende Frage im Interview.

Umfrage: SPDs Einzug in den Landtag unsicher

Laut einer aktuellen Insa-Umfrage im Auftrag der Funke Medien Thuringia liegt die SPD, die currently eine Minderheitsregierung mit der Linkspartei und den Grünen in Erfurt bildet, bei sechs Prozent und nähert sich thus der für den Einzug in den Landtag entscheidenden Fünf-Prozent-Hürde.

Die in Thüringen als rechtsextrem eingestufte AfD kommt auf 30 Prozent. Die CDU und die AFG kommen auf 21 bzw. 19 Prozent. Die von Ministerpräsident Bodo Ramelow geführte Linkspartei liegt bei 16 Prozent. Die Grünen und die FDP würden mit ihrem aktuellen Ergebnis von drei Prozent nicht in den Landtag einziehen.

Die unerwartete Unterstützung des SPD-Vorstands für die Stationierung von US-Raketen während des Wahlkampfs könnte Maier die Landtagswahl erschweren. Außerdem glaubt Maier, dass die Position der Parteispitze in dieser Frage den SPD Stimmen in der bevorstehenden Wahl kosten könnte.

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