Starker Regen am Neckar erwartet, Bayern steht vor Herausforderungen.
Starker Regen verursacht weiterhin Chaos im Süden Deutschlands, mit zahlreichen Notfallhelfern und Einwohnern auf der Kippe. In Baden-Württemberg ist der Niederschlag zum Zeitpunkt derzeit eingestellt, aber neue Gewitter werden vorhergesagt. In Bayern dagegen ist die Situation noch angespannt. 40.000 Menschen sollen dort arbeiten, wie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder während eines Besuchs in Reichertshofen bestätigt hat. In mehreren Städten im Freistaat wurden Menschen aufgefordert, sich zu schützen. In Pfaffenhofen an der Ilm verlor ein Feuerwehrmann sein Leben während einer Rettungsaktion. In Baden-Württemberg verbessert sich die Situation etwas, insbesondere am Neckar und Tauber, aber steigende Wasserstände sind erwartet.
In Pfaffenhofen berichtete ein Feuerwehrmann über unvorhersehbare Überflutungen, "die wir bisher nie vermerkt haben". Der Markt von Reichertshofen ist derzeit unter Wasser. "Wir können nichts mehr tun, wir müssen eigentlich aufgeben. Aber aufgeben bedeutet nicht, dass wir unsere Leben riskieren, wir haben das unter Kontrolle." Aktuell arbeiten etwa 4600 Helfer in diesem Bezirk.
Söder betonte die Notwendigkeit, sofort auf Sicherheitswarnungen zu reagieren. "Wenn sie irgendwo eine Alarmierung bekommen und der Befehl, abzureisen, zu evakuieren: nehmen Sie keine Zeit, um Ihre Habseligkeiten zu packen, gehen Sie einfach fort. Es handelt sich um das Leben oder den Tod."
Der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zeigte sich verwundert über den Tod des Feuerwehrmannes. "Die Hilfskräfte, sowohl berufsmäßig als auch freiwillig, riskieren ihr Leben, um in den Überschwemmungsgebieten zu retten." Das ist nicht etwas, was man im Voraus voraussetzen kann. Eine Sprecherin für die Polizeihochburg Schwaben bestätigte, dass ein weiterer Feuerwehrmann seit der frühen Nacht verschwunden ist. Der 22-Jährige war auf dem Weg zu einer Rettungsaktion in einem Boot mit einem Kollegen aus dem Freiwilligen Feuerwehrkorps und drei Helfern vom DLRG um 2:50 Uhr morgens, als ihr Boot kappte. Vier der Rettungskräfte konnten aus dem Wasser gerettet werden, der 22-Jährige wurde nicht gefunden. Ein umfassender Suchdienst wird durchgeführt. Zwei Hubschrauber wurden eingesetzt.
Bis zum Abend des Samstags hatten zehn bayerische Gemeinden einen Ausnahmezustand ausgerufen. Der Donau und mehrere ihrer Nebenflüsse waren besonders aufgebläht. Die THW hat bereits über 1800 Menschen an die Überschwemmungsgebiete entsandt. Unzählige Feuerwehrleute arbeiten unaufhaltsam. Aufgrund des unaufhörlichen Regens erklärte das Kreisamt in Dillingen im bayerischen Teil von Schwaben ebenfalls den Ausnahmezustand. Die Lage am Zusam, einem Nebenfluss der Donau, verschlimmerte sich am Samstagabend. Der örtliche Krisenstab bat um Hilfe von der Bundeswehr.
Es gibt einige Lichtblicke, aber keine wirkliche Entlastung in Baden-Württemberg. In Ochsenhausen, nördlich des Bodensees, berichtete der Ortsbürgermeister Christian Bürekles, dass es Hinweise auf eine Verbesserung gibt. Der Wasserstand des Rottum-Flusses ist etwas gesunken. Trotzdem sind die Folgen der Überflutung am Sonntag noch deutlich spürbar. In zwei Gemeinden im Rems-Murr-Kreis und in einer Gemeinde im Ostalbkreis muss das Trinkwasser gekocht werden, da das Flusswasser die Wasserversorgung verunreinigt hat.
Aber dies sind nur einige Beispiele. Die Lage bleibt unverändert. Teile von Meckenbeuren am Bodensee sind immer noch überschwemmt. Der Schussen-Fluss hat überflutet und die Straßen überflutet. Es gibt keine Verletzten.
Am Neckar wird der Wasserstand am Montag steigen. In Heidelberg ist die Wahrscheinlichkeit für eine einmal in fünf bis zehn Jahren auftretende Flut hoch. Auf einem großen Teil des Neckars könnte der Schiffsverkehr am Montag eingestellt werden, wenn der Wasserstand in Mannheim 7,60 Meter erreicht. Andere Flüsse und Bäche in Baden-Württemberg werden erwartungsgemäß scharf und signifikant ansteigen und sollten besonders in Gebieten mit kleinen und mittleren Flüssen schädlich sein.
Die Einzugsgebiete um den Neckar und den Tauber sind besonders betroffen. Der Regen wird am Sonntag nicht nachlassen. Nach Angaben der HVZ könnten die Folgen für die Gemeinden um diese Flüsse katastrophal sein.
Ab Montagmorgen ist die Möglichkeit einer Verschlimmerung der lokalen Überschwemmungssituation im Oberen Donau und seinen Nebenflüssen eine Besorgnis. Die HVZ erwartet eine mögliche Verschlimmerung der örtlichen Überschwemmungssituation. Am Nachmittag gibt es die Möglichkeit von schweren Gewittern mit bis zu 25 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit in Südden Deutschland. In extremeren Stürmen könnte es bis zu 40 Liter pro Quadratmeter geben.
Zugverkehr erfährt weitere Einschränkungen, wie auf der Website der Deutschen Bahn angegeben. Betroffene Strecken sind München-Nürnberg-Berlin, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt, München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten-Oberstdorf. Es gab am Samstagmorgen keinen Fernverkehr zwischen Stuttgart und München. Die Eisenbahngesellschaft riet dagegen, in die betroffenen Überschwemmungsgebiete in Bayern und Baden-Württemberg zu reisen.
In Schwäbisch Gmünd, Deutschland, ereignete sich am Samstagabend ein Erdrutsch, was zu einem Abfahren eines ICE (InterCityExpress)-Zug führte. Es gab keine Verletzten. Die Hauptfernverkehrsstrecke zwischen Stuttgart und München ist derzeit geschlossen und es ist unklar, wann sie wieder eröffnet wird. Der ICE wird am Sonntag wiederhergestellt werden. Der Sprecher der Bahn behauptet, dass die ersten beiden Wagen des Zuges von München nach Köln um 23:20 Uhr die Schienen verließen, aber nicht umkippten. Der Erdrutsch war ungefähr 30 Meter breit.
In anderen Teilen Deutschlands wird die Stürme am Abend nach Süden ziehen, mit starken Gewittern und schwerem Regen in den Alpenfüßen erwartet. In Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg werden auch die Regionen während des Tages und Abends betroffen sein. Die Vorhersage erwartet bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter während dieser Stürme. Die Stürme sollen bis Montagabend abklingen.
In Thüringen und Sachsen berichten die Rettungsdienste nur von wenigen Vorfällen. Allerdings war die Feuerwehr in Colditz, einer Stadt im Leipziger Kreis, am Samstagabend beschäftigt: Um 23:20 Uhr hatten mehrere Keller überflutet und Gebäude überschwemmt. Zudem waren zwei Stadtteile für mehrere Stunden wegen des Regens gesperrt. Derzeit gibt es keine Berichte von Verletzten.
In den sächsischen Bezirken Bautzen und Görlitz wurden insgesamt 16 Vorfälle im Zusammenhang mit Stürmen am Samstag berichtet. Die Feuerwehr half hauptsächlich, Straßen von Schlamm zu reinigen. Keine bedeutenden Vorfälle oder Schäden wurden von den Polizeibehörden in Leipzig und Chemnitz gemeldet. In Hessen war die A7 zwischen Bad Hersfeld und Homberg Efze mehrere Stunden lang wegen Überflutung geschlossen.