- Spezialisten benutzen umfangreiche Sammlungen alter Luftbilder für Bombenentsorgungsarbeiten.
Der Kampfmittelräumdienst (KMRD) in Hessen hat Zugriff auf zahlreiche historische Luftbilder aus dem Zweiten Weltkrieg, insgesamt Zehntausende. Diese Bilder wurden von amerikanischen und britischen Piloten aufgenommen, die die Bombenstandorte erneut überflogen, um sie zu überwachen. Ende der 90er und Anfang 2000er Jahre wurden diese Luftbilder von den Alliierten veröffentlicht, und Hessen erwarb über 60.000 davon von 1941 bis 1945 mit dem Recht, sie zu analysieren.
Die Regierungspräsidium in Darmstadt erhält jährlich etwa 6.000 Anfragen von Bauherren und Entwicklern, die wissen wollen, ob eventuell Blindgänger (UXO) auf ihrem Grundstück vorhanden sind. Das KMRD in Hessen bewertet die Luftbilddaten im Zusammenhang mit solchen Anfragen. Fundorte von Munition werden auch in einer Datenbank gespeichert, so dass sie für zukünftige Fragen und Untersuchungen zu UXO leicht zugänglich sind.
Wenn der Verdacht auf UXO besteht, müssen die Grundstückseigentümer in eigener Verantwortung ein privates UXO-Entsorgungsunternehmen beauftragen, um das Gebiet mit spezieller Ausrüstung gründlich abzusuchen. Wenn sie eine Bombe finden, müssen sie das KMRD unverzüglich informieren, das die einzige autorisierte Stelle ist, die die Situation sicher handhaben kann - in diesem Fall trägt der Bundesland Hessen die Kosten. Die Zentrale des KMRD Hessen befindet sich innerhalb des Regierungspräsidiums in Darmstadt.
Die von KMRD Hessen analysierten Luftbilddaten können wertvolle Informationen für UXO-Untersuchungen in Städten wie Darmstadt liefern. Tatsächlich wurden durch die Analyse historischer Luftbilder aus Hessen zahlreiche potenzielle UXO-Standorte identifiziert und dokumentiert.