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Scholz und Macron wollen das Einstimmigkeitsprinzip der EU abmildern.

Zusammenarbeit für ein einheitliches Kapitalmarktsystem

Scholz will mit Macron eine "Allianz" geschlossen haben.
Scholz will mit Macron eine "Allianz" geschlossen haben.

Scholz und Macron wollen das Einstimmigkeitsprinzip der EU abmildern.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich kann manchmal spannungsvoll sein. Chancellor Scholz versucht, seine Harmonie mit Macron zu zeigen, indem er teilweise die Einstimmungsregeln im EU-Rat aufhebt. Es gibt jedoch einige Länder, die diesen Vorschlag behindern.

Zu Beginn des dreitägigen Besuches von Präsident Emmanuel Macron in Deutschland betonte der Bundeskanzler Olaf Scholz die enge Partnerschaft zwischen dem französischen Präsidenten und sich selbst bei einigen wichtigen EU-Initiativen. Scholz sagte: "Wir sind auf Augenhöhe, dass wir versuchen, in bestimmten Bereichen des Rates der EU-Regierungschefs die Einstimmigkeit abzuschaffen." In Bereichen wie Außen- oder Steuerpolitik würden solche Regeln zu entscheidungsfähigeren Maßnahmen der EU führen. "Die gute Nachricht ist, dass wir das leicht machen können", sagte Scholz. "Wir brauchen nur eine einfache Vereinbarung, um ab sofort eine Zweidrittelmehrheit im Rat einzuführen." Länder wie Ungarn haben bisher diesen Vorschlag abgelehnt.

Während eines Bürgerdialogs in Berlin betonte Scholz auch eine "Allianz" mit Macron, um eine wirksame Kapitalmarktunion in der EU zu etablieren. Das klingt kompliziert, ist aber von großer Bedeutung für die Finanzierung von Investitionen in der EU. Die EU will sich mit den USA auf diesem Gebiet messen. Das Hauptziel ist, gespartes Geld schneller und regelmäßiger in EU-Ländern zu verteilen.

Scholz sprach sich für die Vorschläge von Macron zur Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten - auch für nukleare Fähigkeiten - aus. Gleichzeitig kritisierte der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz die mangelnde Diskussion zwischen Deutschland und Frankreich über die ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen). "Die Chemie zwischen Scholz und Macron klappt nicht", sagte Merz. "Aber mit ihm und dem französischen Präsidenten ist es anders."

Macron landete am Nachmittag auf dem Flughafen Berlin-Brandenburg und wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren in Schloss Bellevue empfangen. Steinmeier und Macron werden dann an der Demokratiefestspielerei teilnehmen, um den 75. Jahrestag der Grundgesetz und symbolisch den Start des deutschen-französischen Sportsommers zu feiern. Das Fest wird durch die Europameisterschaft im Fußball in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele in Frankreich gekennzeichnet sein.

Am Montag wird Macron in Dresden die europäische Jugend ansprechen. Vor der Europawahl wollen Steinmeier und Macron junge Wähler dazu inspirieren, ihr Wahlrecht auszuüben. In beiden Ländern sind rechtsextreme Parteien in den Umfragen für gute Ergebnisse erwartet.

Macron wird dann in Münster den Westfälischen Friedenspreis erhalten. Steinmeier und Scholz werden an der Zeremonie teilnehmen. Die Staatsbesuchsreise wird dann mit einem deutsch-französischen Ministertreffen in Schloss Meseberg bei Berlin fortgesetzt, wo eine bedeutende Anzahl der französischen Regierungsdelegation aus Paris teilnehmen wird.

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Quelle: www.ntv.de

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