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Sächsische Wirtschaft klagt über Ausbildungshürden

Handwerker
Ein Bauarbeiter mit einem Gasbrenner beim Bau eines Mehrfamilienhauses.

Jugendliche in Sachsen müssen für eine Ausbildung zum Teil weite Strecken zurücklegen. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) verbringen mehr als ein Viertel der Auszubildenden mehr als eineinhalb Stunden für den Weg zur Berufsschule. Für ein Drittel der Menschen beträgt die Entfernung mehr als 50 Kilometer und sie benötigen eine Unterkunft. Die Kammer sei jedoch davon überzeugt, dass „noch einiges zu tun bleibt“, heißt es in der Stellungnahme. Eine rechtzeitige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wäre eine Alternative, ist aber vor allem im ländlichen Raum noch nicht Realität.

Bei der Entscheidung für einen potenziellen Lehrling sind die Rahmenbedingungen sehr wichtig. Die Kammer forderte daher eine „schnelle Bestandsaufnahme“ und ausbildungsförderliche Rahmenbedingungen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels muss dies zur Priorität werden. „Qualität des Unterrichts, Lehrermangel, Kursausfälle, weite Schulwege, unzureichende oder schlechte Unterbringung, steigende Ausbildungskosten sind allesamt dringende Themen, die angegangen werden müssen und vor allem zeitnahe, pragmatische und unbürokratische Lösungen erfordern.“

In der Umfrage gab ein Drittel der Unternehmen an, dass sie eine Unterbringung in Berufsschulen benötigen, und 38 % der Auszubildenden leben außerhalb von Wohnheimen und Internaten. Zwei Drittel der Menschen fahren mit Bus oder Bahn zur Schule, ein Viertel mit dem Auto oder Moped. Einer von 20 Betrieben gab an, aufgrund der Entfernung zu Berufsschulen keine Ausbildungsverträge abschließen zu können, und acht Prozent gaben an, aufgrund fehlender Unterkünfte keine Unterkunft finden zu können. Die Hälfte der befragten Unternehmen bezuschusst die Unterbringungskosten der Auszubildenden, 36 % übernehmen die gesamten Kosten. 40 % der Unternehmen berichten, dass sie regelmäßig Kurse absagen.

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