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Neue Bilanz: Bayern soll bis 2022 nur noch 14 neue Windräder haben

Windkraftanlage
Windräder drehen sich vor blauem Himmel.

Nach aktuellen Branchenzahlen gingen im vergangenen Jahr in Bayern nur 14 neue Windkraftanlagen ans Netz – von bundesweit 551. Der Neubauanteil in Bayern liegt damit bei knapp über 2 %. Bayern und Baden-Württemberg hätten in ihren Landesregionen besonders wenig neue Kapazitäten zugebaut, sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, am Mittwoch in Berlin.

Albers beklagt erneut das sich ausweitende Nord-Süd-Gefälle bei der starken Windenergie: 77 % des Neubaus entfielen im vergangenen Jahr auf Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Nordrhein-Westfalen verzeichnete nach am Mittwoch veröffentlichten Zahlen im vergangenen Jahr ein gutes Quartalswachstum.

Bayern wird in Sachen Windenergie immer mehr zum deutschen Sorgenkind Nummer eins, Energieministerium Martin kritisiert die Grünen-Experten im Landtag für Offenheit. Er betonte, dass das Land angesichts seiner Größe eigentlich mehr tun sollte.

Stümpfig kritisierte, dass die langjährige Windstromblockade der Landesregierung enorme Wirkung zeige. Seit Markus Söder Kanzler geworden ist, wurden pro Jahr durchschnittlich nur acht Windkraftanlagen in Betrieb genommen. „Die nächsten Jahre sehen nicht gut aus”, sagt Stümpfig. Nur 25 Fabriken seien derzeit in der Pipeline – sie seien also beantragt, aber noch nicht bewilligt worden. Dadurch wird der Neubau auf sehr niedrigem Niveau gehalten.

Die Landesregierung sieht nach der Lockerung der 10-Stunden-Abstandsregel einen Aufwärtstrend bei neuen Windkraftanlagen in Bayern. Bayernweit rechnete Söder im Dezember vor, dass derzeit zwischen 300 und 340 Anlagen geplant, angefragt oder teilweise vor der Genehmigung stehen – das sei „eigentlich ein frischer Wind“.

Seit Mitte November gilt in Bayern eine gelockerte Version der 10-Stunden-Abstandsregel. Ab sofort darf die neue Anlage in bestimmten Sondergebieten mit einem Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohngebieten errichtet werden – das Zehnfache des bisher vorgeschriebenen Abstands, der aber auch abweichen darf. Nun gilt der Mindestabstand von 1000 Metern beispielsweise für Autobahnen, Korridore mehrspuriger Bundesstraßen und Hauptbahnstrecken, Truppenübungsplätze, Wälder und Radien um Gewerbe- und Industriegebiete.

Tatsächlich liegt Bayerns Windkraftanlagenbestand nahe dem aller deutschen Flächenländer zusammen, mit einer kumulierten Stromerzeugung von nur 37 Kilowatt pro Quadratkilometer – ein Bundesdurchschnitt von 162.

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