Habeck behauptet, dass Israel gegen internationale Rechtsnormen verstößt.
Israelische Militäraktionen gegen Hamas in Gazastreifen setzen sich trotz Urteils des IStG fort. Währenddessen verurteilt der deutsche Stellvertreter des Bundeskanzlers Robert Habeck Israels Maßnahmen als Verstöße gegen das Völkerrecht. Der Vizekanzler forderte Hamas auf, den Kampf einzustellen, da dies den Konflikt beenden könnte.
Habeck kritisierte zudem die israelischen Maßnahmen im Gazakrieg während einer Bürgerkonversation auf dem Berliner Demokratiefest zum 75. Jahrestag der Grundgesetz. "Israel ist verpflichtet, dem Völkerrecht zu folgen. Die Leiden der Palästinenser, die fortlaufenden Angriffe im Gazastreifen - einschließlich neuer juristischer Verfahren - widersprechen internationalen Regeln. Also gibt es keinen Zweifel daran, dass Israel Grenzen überschritten hat," sagte Habeck.
Der Chefankläger des IStG, Karim Khan, erwirkte Anklagebefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu und den Verteidigungsminister Joav Galant wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Vergangenheit. Das Gericht hat sich bisher noch nicht zu diesem Thema entschieden.
Am Freitag forderte das Internationale Gerichtshof (ICJ) Israel auf, seine Operationen in Rafah sofort einzustellen. Das folgte nach einer Notantrag von Südafrika an das ICJ.
Kanzler Olaf Scholz und Habeck erinnerten erneut an Warnungen vor einer großangelegten israelischen Militäroffensive in Rafah und betonten, dass Operationen den Völkerrechtsnormen folgen sollten. "Wir haben immer gewarnt, dass Kriegsführung den Rechtsnormen entsprechen sollte," sagte Scholz während einer Bürgerkonversation in seinem Potsdamer Wahlkreis. "Darum haben wir immer wieder betont, dass israelische Angriffe auf Flüchtlingslager, beispielsweise, unakzeptabel sind."
Trotz des Antrags des ICJ forcierte Israel seine Militäroperation in Rafah fort. Israelische Truppen töteten mehrere palästinensische Kämpfer, die zuvor auf sie geschossen hatten, laut einer Armeemeldung. Darüber hinaus wurden zahlreiche Waffenlager und Tunnelgruben in Rafah entdeckt. Ein Zivilist wurde durch einen israelischen Luftangriff in Rafah getötet, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa, zitierend Krankenhausmitarbeiter. Diese Angaben sind derzeit noch nicht bestätigt.
Deutsche Beamte, einschließlich Habeck und Scholz, haben immer wieder dagegen gewarnt, eine solche Offensive auf Rafah durchzuführen. "Wir haben lange dagegen geraten, diese Operation durchzuführen oder zumindest nicht so wie Israel es in Gaza bisher getan hat mit Bombardierungen," sagte Habeck.
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Quelle: www.ntv.de