- Gesetzgeber: Einigkeit gegen den Autoritarismus
Betreffend die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen appelliert Hamburgs Justizministerin Anna Gallina an alle Demokraten, sich gegen Faschismus zu vereinen. Gleichzeitig kritisierte die Grünen-Politikerin den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz wegen Populismus. "Erstaunlich! Statt Faschisten entgegenzutreten, betreiben sie krassen, egoistischen Populismus", schrieb Gallina auf der X-Plattform (früher Twitter).
Merz: Die Regierung verliert den Anschluss an die Nation
Zuvor hatte Merz geschrieben: "Wenn eine Bundeskanzlerin die Regierung verliert, verliert die Regierung irgendwann die Kontrolle über das ganze Land. Das kann man an den Umfragen sehen: In Thüringen und Sachsen kämpfen alle drei Verkehrslichtparteien mit der 5-Prozent-Hürde. Als Bürger dieses Landes freue ich mich darüber nicht."
Gallina konterte: "Thüringen und Sachsen sind entscheidend! Demokraten sollten immer nah dran sein und united gegen Faschismus stehen können."
Merz klärte in Erfurt am Donnerstag auf, dass es gemäß des einstimmigen Konsenses der Bundes-CDU und aller ihrer Landesverbände keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde. "Das Versprechen gilt. Wir werden uns nicht einlassen", bekräftigte Merz bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt mit dem thüringischen CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt.
Verkehrslichtparteien bei 5 Prozent in Umfragen
Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage wäre die CDU in Sachsen am 1. September mit 33 Prozent die stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 30 Prozent und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 13 Prozent. SPD und Grüne kämen jeweils auf 6 Prozent und könnten in den Landtag einziehen, während die Linke bei 3 Prozent läge und damit nicht mehr vertreten wäre. Andere Parteien kämen auf 9 Prozent, darunter die FDP mit weniger als 3 Prozent.
In Thüringen ist die AfD derzeit die stärkste Partei mit 30 Prozent. Die CDU folgt mit 21 Prozent und die BSW mit 18. Die Linke, die bisher von Bodo Ramelow als Ministerpräsident vertreten wurde, liegt in der Umfrage bei 13 Prozent. Die SPD könnte mit 7 Prozent in den Landtag einziehen, während die Grünen dieses Ziel mit 4 Prozent verfehlen würden. Andere Parteien kämen auf 7 Prozent, darunter die FDP mit weniger als 3 Prozent.
Merz' Kritik an den "Verkehrslichtparteien", die in Thüringen und Sachsen mit der 5-Prozent-Hürde kämpfen, wird von Gallina als fehlplatziert angesehen, die die Bedeutung betont, united gegen Faschismus in diesen entscheidenden Regionen zu stehen. Trotz Merz' Behauptung, dass die CDU nicht mit der AfD zusammenarbeiten werde, gewinnt die rechtsextreme Partei in beiden Ländern an Unterstützung und stellt damit eine Herausforderung für Demokraten dar.