Frauen bei Lehrbefähigung im Hintertreffen
Beim Erwerb der Lehrbefähigung an Hochschulen sind Frauen in Thüringen weiterhin im Hintertreffen, haben im vergangenen Jahr aber aufgeholt. Von 27 Wissenschaftlern, die die Habilitation erwarben, waren 12 Frauen, wie aus am Dienstag vom Landesamt für Statistik vorgelegten Zahlen hervorgeht. In den zurückliegenden Jahren war dieses Ungleichgewicht bei insgesamt mehr Habilitationen deutlich ausgeprägter. So waren beispielsweise 2012, also zehn Jahre zuvor, 35 von 44 Habilitierten Männer. Eine Habilitation ist in Deutschland in der Regel Voraussetzung für eine Professur an einer Universität.
Die Habilitationen verteilten sich auf die Fachgebiete Geisteswissenschaften, Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften. Frauen erwarben die Lehrbefähigung vor allem in der Medizin, Männer in den Geisteswissenschaften. Die Habilitierten waren im Alter zwischen 35 und 56 Jahren. 85 Prozent der wissenschaftlichen Lehrbefähigungen in Thüringen wurden 2022 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der einzigen klassischen Volluniversität im Freistaat, erworben.
In der Medizin ist seit Jahren bundesweit zu beobachten, dass zwar deutlich mehr Frauen als Männer ein Studium aufnehmen. Bei der weiteren akademischen Karriere wie der Habilitation dominieren aber Männer.
Quelle: www.bild.de