MV-FDP-Fraktionsvorsitzender Domke

In der Dis­kus­si­on um die Pro­ble­me von Kom­mu­nen bei der Flücht­lings­un­ter­brin­gung hat die FDP im Land­tag ein kon­se­quen­te­res Abschie­ben abge­lehn­ter Asyl­be­wer­ber gefor­dert. Dazu sol­le eine zen­tra­le Aus­län­der­be­hör­de wie in Nord­rhein-West­fa­len gebil­det wer­den, um die Kom­mu­nen stär­ker zu unter­stüt­zen, schlug der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de René Dom­ke am Don­ners­tag vor. Sei­ne Frak­ti­on wer­de dazu einen Antrag in der nächs­ten Land­tags­sit­zung vorlegen.

Vie­le Abschie­bungs­ver­fah­ren in MV, die dezen­tral von den Land­krei­sen betrie­ben wür­den, schei­ter­ten bis­her schon aus rein for­ma­len Grün­den vor Gericht. Die Zen­tra­len Aus­län­der­be­hör­den in Nord­rhein-West­fa­len sei­en auf die ver­schie­de­nen Her­kunfts­re­gio­nen der Geflüch­te­ten spe­zia­li­siert. «Sie ken­nen die Rück­nah­me­be­din­gun­gen der Län­der genau und kön­nen so Ver­fah­ren beschleu­ni­gen.» Das könn­ten die Kom­mu­nen allein in die­ser Tie­fe nicht leisten.

Dom­ke sag­te wei­ter: «Die Debat­ten und Pro­tes­te rund um Upahl sind nur das Sym­ptom eines tie­fer lie­gen­den Pro­blems.» Es sei wie­der eine ver­bind­li­che Migra­ti­ons­po­li­tik nötig. Aus­rei­se­pflich­ti­ge Per­so­nen müss­ten das Land zeit­nah wie­der verlassen. 

In Gre­ves­müh­len (Nord­west­meck­len­burg) soll­te am spä­ten Nach­mit­tag eine Sit­zung des Kreis-Aus­schus­ses mit Bür­ger­meis­tern von Städ­ten zur Flücht­lings­un­ter­brin­gung statt­fin­den. Eine Demons­tra­ti­on gegen die im Bau befind­li­che Con­tai­ner-Unter­kunft mit 400 Plät­zen im 500-Ein­woh­ner-Dorf Upahl nahe Gre­ves­müh­len war ange­mel­det. Auch im Land­kreis Vor­pom­mern-Greifs­wald ist der Bau einer con­tai­ner­ar­ti­gen Unter­kunft geplant.

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Titelbild: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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