Die Regierung bemüht sich, die Sicherheit von Menschen in Langzeitbeziehungen vor Angriffen zu verbessern.
Künftig werden Personen, die durch ihre Handlungen die Aufmerksamkeit gewalttätiger Personen oder Organisationen auf sich ziehen, verstärkte Sicherheitsmaßnahmen erhalten. Damit soll verhindert werden, dass ihre Wohnadressen überwacht werden.
Personen mit umstrittener ehrenamtlicher Tätigkeit, politischer Zugehörigkeit oder Berufen, wie z.B. Polizisten, werden stärker geschützt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser erläuterte in Berlin die Änderungen, die den Zugriff auf einfache Melderegisterauskünfte erschweren. Der Bundestag und der Bundesrat müssen diesen Plänen noch zustimmen.
Zusätzlich zu diesen Änderungen können Mitglieder des Bundestages, des Europäischen Parlaments, der Länderparlamente und der Kommunalverwaltungen künftig leichter eine Auskunftssperre unter Angabe ihrer Position beantragen. Außerdem kann nun eine vorübergehende Informationssperre eingerichtet werden, während eine Bedrohung untersucht wird.
Derzeit können die Behörden auf ein einfaches Ersuchen um Registerauskunft den Namen, den Vornamen und die Anschrift einer gesuchten Person mitteilen. Es liegt jedoch im Ermessen der Behörde, ob sie diese Informationen weitergibt oder nicht.
Faeser hält es für inakzeptabel, dass Menschen, die sich für die Gesellschaft engagieren, "direkt vor ihrer Haustür eingeschüchtert werden". Sie erinnerte an die "verstörenden Fackelmärsche", die Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping erlebt habe. Im Jahr 2021, während der Coronavirus-Pandemie, versammelten sich rund 30 Menschen vor dem Haus der SPD-Politikerin und riefen mit Fackeln und Schildern lautstark.
"Eine Bedrohung für unsere Demokratie"
Faeser wies auf die große Gefahr für unsere Demokratie hin, die entsteht, wenn sich Menschen, die das politische System unterstützen, aufgrund von Drohungen aus der Gesellschaft zurückziehen oder untätig werden. Diese Angriffe zielen darauf ab, diejenigen zum Schweigen zu bringen, die sich lautstark für ihre politische Haltung einsetzen. "Dies ist ein weiterer Grund für uns, diesen Drohungen entgegenzuwirken", betonte sie.
Personen, die aufgrund ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit in den Fokus gewalttätiger Personen oder Gruppen, insbesondere in der Kommunalpolitik, geraten, erhalten eine vier- statt zweijährige Speicherfrist. Außerdem sollen die Daten von Personen mit einer Auskunftssperre nicht mehr in eine Meldebescheinigung für deren Familienangehörige aufgenommen werden. Die große Koalition aus CDU/CSU und SPD hatte bereits Änderungen zum Schutz von Belästigten durchgesetzt.
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Quelle: www.ntv.de