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Die Einbürgerung in Thüringen dauert in der Regel mehrere Jahre

Wer deutscher Staatsbürger werden möchte, braucht in der Regel viel Geduld. In Thüringen dauert der gesamte Prozess meist mehrere Jahre. Insbesondere in Städten müssen Bewerber lange warten.

Teilnehmer des Thüringer Freistaats-Einbürgerungsfestes im Kaisersaal in Erfurt. Foto.aussiedlerbote.de
Teilnehmer des Thüringer Freistaats-Einbürgerungsfestes im Kaisersaal in Erfurt. Foto.aussiedlerbote.de

Migration - Die Einbürgerung in Thüringen dauert in der Regel mehrere Jahre

Zwischen der Region Thüringen und kreisfreien Städten gibt es teilweise erhebliche Unterschiede in den Bearbeitungszeiten von Einbürgerungsanträgen. Wer alle Voraussetzungen erfüllte, musste in der Region Saalfeld-Rudolstadt durchschnittlich sieben Monate auf einen positiven Bescheid warten, während es in Erfurt im Schnitt bis zu fünf Jahre dauerte. Ähnliche Entscheidungen. Dies war die Antwort des Thüringer Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Astrid Rothe-Beinlich.

„Die Informationen umfassen den Zeitraum von der ersten Einbürgerungsinteressenbekundung gegenüber der Staatsangehörigkeitsbehörde bis zur Entscheidung“, heißt es in dem Schreiben des Ministeriums.

Rothe-Beinlich kritisierte, dass die Bearbeitung in vielen Städten zu lange dauerte. „Das steht weder im Einklang mit dem Wunsch der Bewerber, sich zeitnah einzubürgern, noch mit dem Wunsch der Stadt, neue Bürger durch Einbürgerung willkommen zu heißen, und ist ein klares Signal, dass es leider keine Willkommenskultur gibt“, sagte sie, viele Thüringer Landkreise und kreisfreie Städte haben lange Bearbeitungszeiten für Einbürgerungsanträge, was dazu führt, dass einige Einwanderer, die einbürgern möchten, in andere Bundesländer reisen. „Thüringen verliert hochmotivierte Menschen – viele von ihnen brauchen dringend Fachkräfte“, sagte sie.

Nach Angaben des Innenministeriums dauert ein positiver Einbürgerungsbescheid im Kreis Schmalkalden-Meiningen bei Vorliegen aller Voraussetzungen durchschnittlich 17 bis 18 Monate, im Unstrut-Hainich-Kreis sind es 7,5 Monate, im Jahr 36 Monate in der Wartburgregion, 34 Monate in der Region Jena und 26 Monate in der Region Gera.

Gründe für die teils langwierigen Verfahren sind nach Angaben des Innenministeriums zum einen die gestiegenen Antragszahlen und zum anderen der teils gravierende Personalmangel in den zuständigen Ämtern. „Es gibt keine Hinweise darauf, dass Einbürgerungsanträge verzögert oder blockiert wurden“, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Die Städte planen nun, mehr Personal einzustellen, um die wachsende Zahl an Einbürgerungsanträgen schneller bearbeiten zu können.

Nach Angaben der Kommunen, auf die sich das Innenministerium stützt, wurden im Jahr 2021 in Thüringen insgesamt rund 1.500 Einbürgerungsanträge gestellt. Im Jahr 2019 gab es etwa 950 Exemplare. Für das Jahr 2022 wurden rund 2.900 solcher Anträge eingereicht. Im kommenden Jahr dürfte die Zahl der Anträge deutlich steigen: Im ersten Halbjahr 2023 sind bei Thüringer Kommunen rund 2.100 Anträge auf Einbürgerung eingegangen.

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Quelle: www.stern.de

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