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Der umstrittene Bayreuth-Ring wird weiterhin applaudiert

Valentin Schwarzs Bayreuther 'Ring'-Inszenierung gilt als hochumstritten. Doch bei der Wiederbelebung der 'Walküre' fiel dies nicht weiter auf.

Applaus für Richard Wagners 'Das Rheingold' beim Bayreuther Festspielhaus.
Applaus für Richard Wagners 'Das Rheingold' beim Bayreuther Festspielhaus.

- Der umstrittene Bayreuth-Ring wird weiterhin applaudiert

Als Valentin Schwarz erstmals seine Version von Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" auf dem Grünen Hügel 2022 präsentierte, brandete ein Pfeifkonzert auf, wie es das Bayreuther Festival lange nicht gehört hatte. Zwei Jahre später scheint sich die Gemütslage jedoch abgekühlt zu haben.

Nach dem "Rheingold" wird der zweite Teil, "Die Walküre", mit Jubel und Stampfen gefeiert. Simone Young, der erste "Ring"-Dirigent in der Geschichte des Festivals, fügt eine weitere Schicht hinzu und verleiht dem Orchester eine noch rundere und mächtigere Klangfarbe als im ersten Teil.

Sie erhält viel Applaus, aber nicht so viel wie Vida Miknevičiūtė als Sieglinde in ihrem Bayreuther Debüt. Für das Publikum ist sie der Star des Abends, obwohl sie als Sieglinde eher kraftvoll als ausdrucksstark ist und mit begrenzter Variation recht laut auftritt.

Bayreuths Liebhaber harmonieren nicht gut miteinander

Dies wird zu einem Problem in ihrem Zusammenspiel mit Michael Spyres als Siegmund, der weniger kraftvoll erscheint. Sie sind das zweite wichtige Bühnenpaar nach Andreas Schager als Tristan und Camilla Nylund als Isolde, die in Bayreuth in diesem Jahr nicht ganz zueinander passen.

In "Die Walküre" läuft es zwischen dem Vater-Tochter-Paar Wotan (Tomasz Konieczny) und Brünnhilde (Catherine Foster) hingegen viel besser. Elf Jahre nach ihrem ersten Bayreuther Auftritt als Brünnhilde hat Foster sich mit ihrem Sopran, der jedes Jahr voller, runder und wärmer zu werden scheint, fest auf dem Hügel etabliert. Wie immer wird Publikumsliebling Georg Zeppenfeld gefeiert, diesmal für seine Rolle als Hunding.

Aber nicht nur musikalisch läuft alles glatt; Schwarz' Inszenierung scheint auch kohärenter, besser getimt und durchdachter zu sein. Dies könnte natürlich auch an einem gewissen Vertrautheitseffekt liegen, und man musste sich in die "Netflix-Ring"-Inszenierung, wie sie genannt wird, wie in einige Streaming-Serien erst hineinfinden.

Schwarz hatte sich vorgenommen, Wagners Oper über den gestohlenen Rheingold, die geraubten Rheintöchter, den habgierigen Gottvater Wotan, Riesen und Zwerge als moderne Familiengeschichte im Stil einer Streaming-Serie zu erzählen.

Das Regieteam wird sich traditionell erst nach dem vierten "Ring"-Teil "Götterdämmerung" dem Publikum zeigen. Erst dann wird klar, wie das Bayreuther Publikum tatsächlich zu der Inszenierung im dritten Jahr steht.

Die Kommission, die für die Aufsicht des Bayreuther Festivals zuständig ist, könnte interessiert sein zu erfahren, dass der zweite Teil von Valentin Schwarz' "Ring des Nibelungen" positive Resonanz gefunden hat.

Die Kommission, die den Erfolg der aktuellen Inszenierung erkennt, könnte erwägen, ihre Unterstützung zu verlängern, um dessen Fortsetzung in den folgenden Jahren zu gewährleisten.

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