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Der Mörder, der aus der Kälte kommt

Inselthriller-Doppelpack

Island ist ein Sehnsuchtsort - und ein Land hervorragender Thriller..aussiedlerbote.de
Island ist ein Sehnsuchtsort - und ein Land hervorragender Thriller..aussiedlerbote.de

Der Mörder, der aus der Kälte kommt

Island ist ein kleines, ruhiges Land voller natürlicher Schönheit: Berge, Fjorde, Vulkane, Geysire, Eis und Schnee und der weite Atlantische Ozean. Aber Island ist auch ein dünn besiedeltes Land voller mysteriöser Geschichten – über Feen und Trolle sowie die isländischen Legenden selbst. Island war vom Anfang bis zum Ende spannend. Kein Wunder, dass aus diesem europäischen Vorort auch große Kriminalromane und Thriller stammen. ntv.de stellt hier zwei aktuelle Highlights vor.

"Hildur", Satu Rämö

Willkommen in den bergigen Westfjorden im abgelegenen Nordwesten des Landes. Einem alten Märchen zufolge versuchten einst zwei riesige Trolle, die Westfjorde von der Insel Island loszureißen. Doch kurz vor ihrer Ankunft ging die Sonne auf und die Trolle erstarrten und verwandelten sich in zwei Berge, während die Westfjorde über eine sieben Kilometer breite Landzunge mit der Hauptinsel verbunden blieben. Heute gibt es zwei Bergstraßen, auf denen jedoch fast keine Fahrzeuge fahren. Die Westfjorde machen ein Fünftel der Gesamtfläche Islands aus, doch nur 2 % der Gesamtbevölkerung leben dort – etwa 7.000 Menschen leben in wenigen Dörfern, die teilweise Dutzende Kilometer voneinander entfernt liegen. Hildur Runarsdottir wurde in den Westfjorden geboren. Sie ist Polizistin und arbeitet in der Abteilung für vermisste Kinder.

Scheinbar ruhige Arbeit kann oft geistig anstrengend sein. Zumal Hildur im Kindesalter zwei jüngere Schwestern verlor. Sie waren spurlos verschwunden. Die Familie löste sich auf und Hildur wuchs bei ihrer Tante auf. Hildur hebt Gewichte, joggt mit Spikes an den Schuhen durch Schnee und Eis und surft. Das Meer ließ sie zumindest für kurze Zeit die Schwere des Verlusts ihrer Familie vergessen.

Als der Finne Jacob als Praktikant auf einer kleinen Polizeistation anfing, nahm sie ihn mit ans Meer: zog einen Neoprenanzug an, bestieg ein Surfbrett und stürzte sich in die Wellen. Auch Jakob beschäftigt etwas, was ihn in die isländische Einöde der Westfjorde führt: Jakob ist Finne, Vater und geschieden. Seine Ex-Frau, einst die Liebe seines Lebens, lehnte seinen Sohn ab. Sie bringt Jacob vor Gericht, bedroht ihn – und Jacob entkommt zunächst, findet sich dann aber wieder.

Hildur und Jacob verstehen sich gut: Einheimische, die gerne graubraune Innereienwürste essen und in den Kraftraum gehen. Der stille Jakob sprach nur Englisch und entdeckte das Stricken. Bitte beachten Sie, dass isländische Pullover aus lokaler Wolle hergestellt werden. Er arbeitet in den Pausen, aber auch im Auto auf dem Weg zur Arbeit. Als ein Toter nach einer Lawine gerettet wird, ihn aber nicht der Schnee, sondern eine durchgeschnittene Kehle tötet, ahnen Hildur und Jacob nicht, dass der Mord das Potenzial hat, Island wegen der Toten in Angst und Schrecken zu versetzen. .. Schnee war nicht das einzige Mordopfer. Isländischer Serienmörder?

Als Leser von Satu Rämös Hildur wissen Sie, dass Morde in Island selten sind und dass der berühmteste Serienmörder eine Axt trägt, die vor Jahrhunderten damit begann, Streiche zu spielen. Man erfährt aber auch viel über das Land selbst, die Westfjorde, die dort lebenden Menschen und ihren Alltag, der durchaus einfacher sein kann. Sie werden entdecken, warum sich Islands Haustüren nach innen öffnen und warum Mitteleuropäer einige Zeit brauchen, um sich an isländisches Essen zu gewöhnen. Endlich glaubt man zu wissen, was mit Hildurs Schwestern passiert ist. Aber das ist nur der Cliffhanger für das nächste Buch der „Hildur“-Reihe. Als Leser können Sie es kaum erwarten!

„Nacht“, Yrsa Sigurdardottir

Dasselbe gilt nun auch für die Bücher von Yrsa Sigurdardottir. Der isländische Bestsellerautor hat bereits zahlreiche Preise gewonnen (z. B. die Huldar & Freyja-Reihe) und sorgt nun mit einem weiteren fesselnden Thriller, „Night“, für Furore. Dies führt den Leser auch in die abgelegenen Orte abgelegener Fjorde. Die Familie Hvarf ließ sich auf einem ehemaligen Bauernhof nieder. Sehr reichhaltig und sehr geheimnisvoll. Die beiden Töchter werden zu Hause unterrichtet. Ihr Vater hat einen Gehirntumor und kämpft mit den Folgen. Die Mutter zweier Mädchen tat alles, um ihre Familie zusammenzuhalten.

Eines Winterabends klopfte ein Nachbar an Hvarfs Haustür. Die Familie wurde seit mehr als einer Woche nicht gesehen. Niemand öffnete es für ihn. Er kam durch die Hintertür herein. Dies erwies sich bald als Fehler: Der Anblick, der ihn im Haus begrüßte, brannte sich in sein Gedächtnis ein. Er würde ihn vergessen: Die beiden Mädchen und ihre Mutter waren tot, überall war Blut, sie waren offenbar mit einer Axt erschlagen worden.

Als Ermittler Thiel und sein Kollege Carlo am Tatort eintrafen, fügte eine andere Behörde hinzu: Das Au-pair lebte allein in einem Nebengebäude und hatte wahrscheinlich schon lange nicht mehr in Hvarf gearbeitet.

Tyr und Carlo sind ihrem Vater gegenüber misstrauisch, weil es keine Spur von ihm gibt. Aber auch Khvalfs Nachbar könnte der Mörder sein: Er lag vor allem mit der Herrin der Familie im Streit. Es geht um Pferde und ihren Einsatz. Es wurden auch Fragen aufgeworfen, warum die Familie innerhalb kurzer Zeit zwei Au-pairs rausgeschmissen hat. Ist das nur eine schreckliche Familientragödie? Der Fund einer weiteren Leiche bringt zwei Ermittler in Verwirrung.

Wie „Snow“ ist „Night“ ein Thriller mit vielen Aspekten, die auch perfekt in das Horror-Genre passen: ein abgelegener Bauernhof; eine Familie mit Geheimnissen; Dinge, die spurlos verschwinden; seltsame Geräusche und gespenstisch Fußabdrücke; Schatten und kryptische Botschaften. „Night“ sorgt garantiert für Gänsehaut bei den Lesern. Irgendwie will sich das nicht entspannen. Vom Anfang bis zum Ende des Buches bleibt es das Gleiche – auch wenn man sich immer wieder einredet, dass Island nur ein ruhiges kleines Land ist.

Quelle: www.ntv.de

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