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Biobauern produzieren mehr Lebensmittel pro Hektar

Landbau
Ein Landwirt bringt Saatgut in den Boden aus.

Thüringens Biobetriebe haben in diesem Jahr trotz unvorhersehbarem Wetter und hohen Niederschlägen im Sommer eine relativ gute Ernte eingefahren. Laut einer Erhebung des Thüringer Bauernverbandes zum Ende der Getreideernte liegt der durchschnittliche Hektarertrag von z. B. Roggen, Dinkel oder Sommergerste teilweise deutlich höher als im Jahr 2022. Immer mehr Betriebe in Thüringen sehen im ökologischen Landbau eine Zukunft – allerdings wächst ihr Flächenanteil bisher nur langsam.

Nach Angaben des Bauernverbandes wurden in Teilen Thüringens vor der Regenzeit frühreife Sorten wie Wintergerste, Wintermalzgerste, Winterhafer und Winterweizen eingeführt. Laut Verbandsumfrage „haben diese Ernten attraktive Qualitäten und lassen sich gut vermarkten“. Die Mitte August geernteten Ernten sind aufgrund des Regens oft von schlechter Qualität und können wie traditionelle Bauernhöfe nur als Tierfutter verkauft werden, was zu Verlusten führt.

Nach Angaben des ökologischen Landbaus werden in diesem Jahr durchschnittlich 43 Doppelzentner Winterweizen pro Hektar geerntet, im Jahr 2022 werden es rund 41 Doppelzentner sein. Die durchschnittlichen Erträge bei Dinkelweizen stiegen im Jahresvergleich von rund 38 auf knapp 41 Doppelzentner pro Hektar, bei Sommergerste stiegen die Erträge von 17 auf 17 Doppelzentner pro Hektar. Die durchschnittliche Anbaufläche beträgt 30 Hektar mit 29 bis 36 Doppelzentnern Roggen. Die Produktion von keinem Getreide ist niedriger als im Vorjahr.

Nach Angaben des Bauernverbandes liegt Thüringen hinsichtlich der Bio-Anbaufläche im unteren Drittel der Bundesländer, auch wenn die Fläche nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums auf fast 60.000 Hektar angewachsen ist. Dem Bauernverband zufolge kommen Bundesländer wie Hessen oder Brandenburg auf zweistellige Anteile. Nach Angaben des Ministeriums lag die Umwandlungsquote in Thüringen lediglich bei 7,7 Prozent, verglichen mit 4,2 Prozent im Jahr 2015.

„Grund für die langsame Umstellung in Thüringen sind nach Angaben der Unternehmen nach wie vor mangelnde Lagerkapazitäten, Vermarktung und Verarbeitung“, erklärt der Bauernverband. Lange Transportwege machen Vermarktung und Anbau oft unwirtschaftlich. Bio Die Preise der Produkte sind weiterhin hoch, werden aber nicht auf dem Niveau des Vorjahres bleiben.

Thüringen hofft nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums, nach Ablauf der aktuellen EU-Förderung einen Anteil am ökologischen Landbau zu erhalten Bis zum Jahr 2027 wird das bundesweite Durchschnittsniveau von derzeit 10,3 % erreicht. Mittlerweile gibt es 514 Betriebe, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschaften. Seit 2015 hat die Region rund 86,5 Millionen Euro an EU-, Bundes- und Landesförderungen erhalten Die Landesregierung hat beschlossen, regionale Wertschöpfungsketten stärker zu unterstützen.

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