Biden erörtert den Geiselaustausch und betont nachdrücklich seine Haltung zum Einmarsch in Rafah während des Telefonats mit Netanjahu am Sonntag
Am Sonntag wurde aus dem Weißen Haus bekannt, dass Präsident Biden mit Premierminister Netanjahu über eine mögliche israelische Invasion in Rafah sprach. Obwohl die Invasion zur Sprache kam, lag der Schwerpunkt des Gesprächs auf den Verhandlungen zur Befreiung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln.
Biden und Netanjahu tauschten sich über die kürzlich veröffentlichten Videos aus, die zeigen, wie zwei amerikanische Zivilisten gefangen gehalten werden. Sie sprachen auch über die gemeinsame Erklärung von 18 Staats- und Regierungschefs, in der die Hamas aufgefordert wird, einem Waffenstillstand und einem Geiselabkommen zuzustimmen, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Die humanitäre Hilfe war ein weiteres Gesprächsthema. Dem Bericht zufolge sprachen beide Staats- und Regierungschefs darüber, die Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen zu verstärken, insbesondere durch die Öffnung der nördlichen Grenzübergänge, die noch in derselben Woche beginnen soll.
Die USA drängen weiterhin auf einen klaren und umsetzbaren Plan Israels zum Schutz der Zivilisten in Rafah. Israel hat jedoch deutlich gemacht, dass ein Einmarsch in Rafah, wo über eine Million Menschen Schutz suchen, nicht stattfinden wird, ohne dass die Bedenken der USA berücksichtigt werden.
Kirby, der Berater für nationale Sicherheitskommunikation im Weißen Haus, erklärte, dass die USA derzeit an einem Abkommen arbeiten, das einen vorübergehenden Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln vorsieht. Im Erfolgsfall könnte dieses Abkommen zu einem sechswöchigen Frieden führen. Danach hofft man, eine dauerhaftere Lösung aushandeln zu können.
Neben der Diskussion über Rafah bekräftigte Biden erneut sein Engagement für die Sicherheit Israels, nachdem er wenige Tage zuvor ein Gesetz unterzeichnet hatte, das 26 Milliarden Dollar an Hilfe für Israel vorsieht. Das Gesetz umfasst auch 61 Milliarden Dollar an Hilfe für die Ukraine und 8 Milliarden Dollar für den indopazifischen Raum.
Biden hatte bereits bei einem Telefonat mit Netanjahu in diesem Monat seine Missbilligung der humanitären Gesamtsituation im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht und Israel aufgefordert, Maßnahmen zur Bewältigung der Krise zu ergreifen, bevor es zu Konsequenzen kommt. In Anbetracht der engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern war dies eine deutliche Stellungnahme gegen das Vorgehen Israels.
Gegen Ende dieses Monats wird Außenminister Antony Blinken die Region besuchen, um mit führenden Politikern über den laufenden Waffenstillstand und die Geiselverhandlungen zu sprechen. In einem kürzlich geführten Gespräch mit Netanjahu versprach Biden, sich weiterhin für die Sicherheit Israels einzusetzen.
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Quelle: edition.cnn.com