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Als Hans Meiser sofort seinen Entführer Dieter Degowski anrief

Hans Meiser im Jahr 1988, wenige Jahre später schaffte er den endgültigen Durchbruch.:Hans Meiser im Jahr 1988, wenige Jahr
Hans Meiser im Jahr 1988, wenige Jahre später schaffte er den endgültigen Durchbruch.

Als Hans Meiser sofort seinen Entführer Dieter Degowski anrief

Er rief einen der Gladbecker Geiselnehmer an, war Journalist und moderierte Notruf: Doch Hans Messer wurde zur TV-Legende, zum Vater der täglichen Talkshows. In den 1990er Jahren war er fester Bestandteil der Nachmittagsshow. Jetzt ist der Journalist und Moderator im Alter von 77 Jahren gestorben. Der von ihm mitbegründete Radiosender Wellenrausch gab im schleswig-holsteinischen Lübeck bekannt, dass Mazer unerwartet an Herzversagen gestorben sei. Der Sender lobte Messer als „großen Mann“, dessen Leistungen „niemals vergessen werden“. „Danke Hans. Danke für alles“, hieß es weiter.

Meiser wurde am 20. August 1946 im niedersächsischen Bad Rosenfeld geboren. Seine Karriere begann dort, wo sie endete: im Rundfunk. Er arbeitete zunächst beim Südwestfunk in Baden-Baden. 1971 wechselte Mazer als Nachrichtenredakteur zu Radio Luxemburg und produzierte dort ein europäisches Magazin. Außerdem moderiert er die Unterhaltungssendung „Hans im Glück“. Von diesem Zeitpunkt an ging es mit Mercers Leben bergab und er erlangte schnell den Ruf eines Workaholic. Bereits 1984 wurde er einer der Hauptverantwortlichen für die Programmentwicklung des neuen Senders RTL Plus, dem Vorgänger von RTL. Dem amerikanischen Nachrichtenformat folgend moderieren Sie RTL News als Moderator.

„Na, wer? Bankräuber“

Vielleicht kam sein kontroversestes Interview aus diesem. Im August 1988, zu Beginn der Gladbecker Geiselnahme, rief Messer die Bankfiliale an, in der die Angreifer zwei Mitarbeiter als Geiseln hielten. „Wer sind Sie?“ fragte Mercer höflich, nachdem der Hörer abgenommen wurde. „Na, wer? Bankräuber“, antwortete Dieter Degowski von „Hostage Taker“. Für den nur wenige Sekunden dauernden Anruf erntete Messer in der Folge viel Kritik.

Doch nicht lange danach gelang ihm der endgültige Durchbruch. 1992 übernahm er zunächst die Moderation der Rettungssendung „Notruf“ und moderierte anschließend seine eigene Nachmittags-Talkshow „Hans Meiser“. Beide Formate erzielten hohe Einschaltquoten. Moses spricht mit „kleinen Leuten“ über größere Themen. Zu seinen Shows gehören selbsternannte Scientologen, Angehörige von Alkoholikern und Menschen, die glauben, mit den Toten sprechen zu können. Die Gäste von Messer kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Sie verdienen ihr Geld als Elektriker, Priester oder Psychotherapeuten.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bestätigte, dass Mazer durch ihn mitunter mehr über die deutsche Realität erfuhr, „als durch gut gemeinte Sozialberichte“. Während der Show erhielten Mercer und sein Team Gegenstände wie eine goldene Kamera und einen Bambi. Bis zum Ende des Jahrzehnts musste Mercer schwere Einschaltquotenverluste verkraften. 1998 verlor es innerhalb eines Jahres etwa 660.000 Zuschauer. Der Sender reagierte, indem er 2001 das Paracord zog. Am 17. Januar 2001 trat Meiser zum letzten Mal live auf. Dann, nach 1.700 Reden und rund 14.000 Gästen, endete die Veranstaltung. Nach einigen weniger erfolgreichen Projekten in den nächsten Jahren verlängerte RTL seinen Vertrag mit Meiser im Jahr 2010 nicht.

Zusammenarbeit mit dem Verschwörungsideologie-Portal

Nach 2010 trat der Vater zweier Töchter und eines Sohnes nur noch gelegentlich im Fernsehen auf. Ab 2015 tritt er in Neo Magazine Royale mit Jan Böhmermann auf und spielt einen wütenden Bürger. Doch 2017 beendete die Produktionsfirma ihre Beziehung zu Messer, nachdem sie erfahren hatte, dass dieser für ein Verschwörungsideologie-Portal arbeitete. Messer hat die Verschwörungsvorwürfe zurückgewiesen.

Danach wurde es still um ihn. Auch privat hat er wieder neues Glück gefunden: Wie er der Bild 2019 erzählte, heiratete er kürzlich seine dritte Frau Angelica und zog mit ihr ins Baltikum. Aber er will nicht in Rente gehen. Im Gegenteil, wie Wellenrausch Radio es ausdrückte, „verfolgte er die Entwicklung unseres Senders vom ersten Tag an mit Leidenschaft“. „Ich würde gerne wieder Radio machen“, sagte Messer 2020 dem Portal t-online. Das wird nie wieder passieren. Der neue Kanal wurde vor einer Woche offiziell gestartet. Nun musste er den Tod dieses „großen Mannes“ verkünden.

Quelle: www.bild.de

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