"A Man in Full" schafft es nicht, Interesse oder Intensität für die Adaption von Tom Wolfes Roman zu wecken.
Das ist enttäuschend, wenn man bedenkt, dass der Film nicht nur ein starkes Ensemble hat, sondern auch von dem bekannten TV-Autor David E. Kelley (bekannt für "The Lincoln Lawyer" von Netflix und "Big Little Lies" von HBO) und den Regisseuren Regina King und Thomas Schlamme, dem Schöpfer von "The West Wing", adaptiert wurde.
Hätten sie doch nur das Südstaatenflair ein wenig abgemildert. Jeff Daniels, der manchmal einen dicken Akzent wie Foghorn Leghorn hat, stellt den freigeistigen Charlie Croker dar, der auf einer üppigen Geburtstagsparty mit einem Auftritt von niemand Geringerem als Shania Twain vorgestellt wird.
Überraschenderweise wird Croker schon bald von einem entschlossenen und feindseligen Banker (Bill Camp) und einem Mitarbeiter (Tom Pelphrey aus Ozark") konfrontiert, die tief sitzende Ressentiments gegen ihn hegen. Die Banker teilen Croker mit, dass sie seine Kredite fällig stellen wollen, was ihn in die Gefahr des Konkurses und des finanziellen Ruins bringt.
Dies löst eine Reihe von Sticheleien und Gegenstößen aus, die eskalieren und auch Crocers Ex-Frau (Diane Lane, die gerade ihre Rolle in "Feud: Capote vs. the Swans" hinter sich hat), ihre Freundin (Lucy Liu) und eine Puppe aus miteinander verbundenen politischen und geschäftlichen Interessen einbeziehen, bei denen eine Schicht skandalöser und korrupter ist als die andere.
In einer scheinbar völlig anderen Reihe konzentriert sich eine Nebenhandlung auf den Ehemann einer von Crocers Angestellten, Conrad (Jon Michael Hill), der nach einem Zusammenstoß mit einem misshandelnden Polizisten im Gefängnis landet. Außerdem versucht Crocers Anwalt (Aml Ameen), ihm zu helfen.
An Dramatik mangelt es "A Man in Full" nicht, aber die erste Staffel mit ihren sechs Episoden wirkt überladen und erinnert an die Seifenopern der 70er und 80er Jahre, die auf ungeschickte Weise mit einem zeitgenössischen Blick auf Rasse und Justizsystem kombiniert werden.
Kelley war in letzter Zeit mit Literaturadaptionen recht produktiv - einschließlich einer bevorstehenden Umsetzung von Scott Turows "Presumed Innocent" - und profitierte von der Nachfrage nach berühmten Titeln und renommierten Talenten in der Streaming-Ära.
Ein Mann in Saus und Braus" mag zwar schmackhafter sein als die berüchtigte Verfilmung von "Das Feuer der Eitelkeiten" aus dem Jahr 1990, ist aber dennoch eine Enttäuschung - eine Zeitinvestition, die sich in finanzieller Hinsicht nicht ganz rentiert.
"A Man in Full" hat am 2. Mai auf Netflix Premiere.
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Quelle: edition.cnn.com