Zwei Dresdner Meisterwerke bei Vermeer-Schau in Amsterdam

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben für die bisher umfangreichste Ausstellung zum Delfter Maler Johannes Vermeer (1632-1675) in Amsterdam prominente Werke aus ihrem Bestand verliehen. Besucher der Gemäldegalerie Alte Meister müssen bis Mitte Juni auf das «Brieflesende Mädchen am offenen Fenster» und das Bild «Bei der Kupplerin» verzichten, wie die SKD am Donnerstag mitteilten. Die weltweit größte Werkschau zum bedeutendsten holländischen Maler des 17. Jahrhunderts neben Rembrandt und Frans Hals sei vom 10. Februar bis zum 4. Juni geplant.

Das berühmte «Brieflesende Mädchen» ist dabei nach langer Zeit wieder in dem Zustand, wie es Vermeer einst gemalt hatte. Restauratoren hatten bei Erforschung und Überarbeitung seines frühem Meisterwerks überraschend eine nach dessen Tod vorgenommene Übermalung entdeckt. Darunter war der Cupido, ein stehender Liebesgott, auf der Rückwand des Zimmers zum Vorschein gekommen. Vermeers Briefleserin war 1742 in Paris für Sachsens Kurfürsten Friedrich August II. aus der Sammlung eines französischen Prinzen erworben worden – und kam schon ohne Cupido nach Dresden. Dessen Existenz war seit einer Röntgenaufnahme 1979 schon bekannt. Jedoch wurde angenommen, dass Vermeer diesen selbst übermalt hatte.