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Wird das für Söder anstrengend – oder geht er nach Berlin?

Vereidigung des neuen und alten Ministerpräsidenten durch Landtagspräsidentin Ilse Aiwanger.:Vereidigung des neuen und alte
Vereidigung des neuen und alten Ministerpräsidenten durch Landtagspräsidentin Ilse Aiwanger.

Wird das für Söder anstrengend – oder geht er nach Berlin?

Markus Söder ist weiterhin bayerischer Bundeskanzler. Heute Morgen hat ihn der Münchner Landtag in einer Abstimmung der beiden Koalitionsparteien CSU und Freie Wähler gewählt. Eine Koalitionsvereinbarung wurde erzielt, ein formelles Kabinett wurde jedoch noch nicht gebildet. Dies wird in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Am vergangenen Donnerstag stellten die beiden Bündnispartner ihre Bündnisvereinbarung in einer Sonderpressekonferenz vor. Marcus Söder und der Vorsitzende der Freien Wähler, Hubert Ewanger, klopften sich gegenseitig auf die Schulter und der Händedruck endete nie. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig, da liberale Wähler kurz nach der Landtagswahl einen vierten Ministerposten forderten. Sie waren in puncto Zahlen siegreich, wobei Söder auch seinen ersten Sieg errang. Das Ministerium ist das kleinste von allen und macht 0,16 % des Jahreshaushalts aus. Angesichts der schier unlösbaren Aufgabe, ländliche Gebiete zu verbinden, glichen Ministerstühle eher Schleudersitzen, während die freie Wählerschaft auch auf einen Staatssekretär verzichten musste.

Keine Trostlinien

Der neue Premierminister versprach am Dienstagmorgen im Landtag den Aufbau einer modernen, familienbasierten Koalition. Söders erste Regierungserklärung nach seiner Wiederwahl war ermutigend und positiv: Die Menschen sind stolz auf Bayern, einen freien Ort, an dem sie leben und Menschen leben lassen.

Souder sprach kurz über den Krieg im Nahen Osten und sagte, die Flüchtlingskrise müsse geklärt werden, aber sie müsse von der Bundesregierung geklärt werden. Über alle anderen Themen lacht er, etwa den wachsenden Lehrermangel oder die verfehlte Umweltpolitik der vergangenen Jahre.

Aber seine Allianzpartner werden da sein, um ihn zu fangen. Die Free Electors Party ist mittlerweile die zweitstärkste Partei im Landtag. Wirtschaftsminister Hubert Ewanger fordert mehr Innovation. Die liberalen Wähler setzen auf die erneuerbaren Energien Bayerns und werden Söder auch in Sachen Agrarpolitik schlaflose Nächte bereiten. Denn vor allem im ländlichen Raum werden freie Menschen gewählt.

Außerdem gibt es noch die Grünen, die sich unter anderem für die Stärkung der bayerischen Polizei einsetzen und eine demokratische Koalition gegen Intoleranz und Hass fordern – wenn man standhaft bleibt, treffen sich die Mitglieder der Koalition Ärger wie eine Berliner Ampel. Dies ist jedoch schwer vorherzusagen. Auch die nächsten fünf Jahre dürften für die CSU schwieriger werden als die letzte Legislaturperiode: Letztlich sind die Ansprüche der Koalitionspartner vor allem in tagespolitischen Fragen sehr ähnlich.

Söder? Gehen Sie nach Berlin?

Es bleibt die Frage, ob Markus Söder die gesamte Legislaturperiode regieren wird. Tatsächlich vermied er die Fehler seiner großen Vorgänger: Sowohl Franz Joseph Strauss als auch Edmund Stoiber versäumten es, rechtzeitig potenzielle Nachfolger zu fördern. Auch Söder zeigte sich 2021, als die fränkische Kanzlerkandidatur erstmals diskutiert wurde, unbesorgt. Gleichzeitig scheint er den ehemaligen Gesundheitsminister Klaus Holetschek als möglichen Nachfolger zu bewerben.

Holeczek, der neue Vorsitzende der CSU-Bundestagsfraktion, machte in seiner ersten Rede im Beitrag heute Morgen klar, dass er gegen rechts und gegen die Berliner Ampel sei, kritisierte die bayerischen Grünen jedoch nicht . Holeczek hat während der Pandemie bewiesen, dass er zumindest ein Ministerium souverän leiten kann.

Er hat noch nicht gesagt, ob Soeder daran interessiert wäre, innerhalb von zwei Jahren für das Amt des Premierministers zu kandidieren. Nach der knappen Niederlage der CSU bei der Landtagswahl möchte er vielleicht zunächst abwarten, ob sie auch zu einem Reputationsschaden führt. Im Gegenteil, wie das aktuelle Forsa-Politikerranking zeigt. Sood bleibt der Mann, der den Freistaat polarisiert. Seine Fans lieben ihn, seine Gegner jedoch nicht. Doch eines hat er in den letzten Jahren erreicht: Anders als zu Beginn seiner Amtszeit als Ministerpräsident wird er ernst genommen – als Law-and-Order-Marcus, der bei seinen Abendreden in Bierzelten brilliert, aber auch Gegner treffen kann . Am nächsten Morgen auf dem Esstisch.

Wie die Bayern sagen: „Es funktioniert.“

Quelle: www.bild.de

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