Die Frauenkirche Dresden wurde Anfang des Jahres für rund 45.000 Euro aufgefrischt. Seit Montag arbeiten 48 Handwerker an der Vorder- und Rückseite der weltberühmten Kirche für Reparaturen, Renovierungen und Reinigungen. Am Samstag, während die letzten Mauern und Teile des Gebäudes noch mit Straußenfedern besprenkelt sind, können Besucher ab 10:00 Uhr wieder die Treppen und Rampen im Inneren der massiven Sandsteinkuppel zur 67 Meter hohen Aussichtsplattform erklimmen. Auch der Kircheninnenraum und die Unterkirche öffnen ab Sonntag wieder.
Leitender Architekt Thomas Gottschlich berichtete, dass wie in den ersten beiden Corona-Jahren einige Bereiche einen geringeren, andere aber einen höheren Aufwand aufwiesen.Da Kirchenräume selten für Veranstaltungen und Konzerte genutzt wurden, Podeste und Bänke werden auch seltener auf- und abgebaut, und die Wandfarbe auf dem Weg färbt nicht so stark ab, wenn man eine Jacke oder Tasche anfasst. „Schreiner und Maler sind schneller fertig.“ Dafür musste der Handlauf im Kuppelgang neu gestrichen werden, der laut Gottschlich seit Mai 2022 wieder im Einsatz ist.
In Langhaus, Empore, Treppenhaus befinden sich 14 Handwerks- und Technikräume: Lüftungs- und Fensterbauer, Sicherheits- und Feuerwehrtechniker, Maler, Schreiner, Restauratoren und Reinigungskräfte. Die Arbeit wird immer im Januar in großer Zahl durchgeführt, wenn es nur wenige Touristen gibt und die Mittel aus Spenden an die Kirche stammen. Diesmal betrugen die Kosten rund 45.000 Euro.
Die von 1726 bis 1743 erbaute Liebfrauenkirche stürzte im Februar 1945 ein, wurde 1994 aus Schutt wieder aufgebaut und im Oktober 2005 geweiht. Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen aus der ganzen Welt spendeten zwei Drittel der Baukosten von 132 Millionen Euro. Die evangelische Kirche gilt als Symbol der Versöhnung und des Friedens – vor der Corona-Pandemie besuchten sie jährlich bis zu 2 Millionen Besucher.