Im Jahr 2021 werden weniger Krebspatienten in Kliniken eingeliefert – aber nicht, weil weniger Menschen krank werden. Der Rückgang hängt mit Corona zusammen.

Krebsbehandlung

Wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie wur­den deut­lich weni­ger Pati­en­ten wegen Krebs ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert. Fast 1,44 Mil­lio­nen Men­schen wer­den mit die­ser Dia­gno­se im Jahr 2021 ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert, wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt am Don­ners­tag anläss­lich des Welt­krebs­ta­ges am 4. Febru­ar mitteilte.

Im zwei­ten Jahr des Coro­na­vi­rus-Aus­bruchs sinkt die Zahl der wegen Krebs ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fer­ten Men­schen „auf einen neu­en Tief­stand seit 20 Jah­ren“, wie der Wies­ba­de­ner Sta­tis­ti­ker mit­teil­te. Krebs­be­ding­te Kran­ken­haus­ein­wei­sun­gen gin­gen 2021 im Ver­gleich zum ers­ten Coro­na­vi­rus-Jahr 2020 um 1,2 % zurück. Ver­gli­chen mit dem Jahr vor dem Aus­bruch des neu­en Coro­na­vi­rus im Jahr 2019, als es rund 1,55 Mil­lio­nen Krebs­be­hand­lun­gen gab, war ein Rück­gang um 7,2 % zu verzeichnen.

„Hohe Aus­las­tung der Kran­ken­häu­ser durch Covid-19-Pati­en­ten, Ein­schrän­kun­gen der Bet­ten­ka­pa­zi­tät und stren­ge­re Hygie­ne­kon­zep­te führ­ten dazu, dass ‚plan­ba­re‘ Behand­lun­gen ver­zö­gert wur­den“, ver­tei­dig­te das Amt den Rück­gang. “Dar­über hin­aus ver­mei­den vie­le Men­schen einen Kran­ken­haus­auf­ent­halt, wenn sie dies nicht für abso­lut not­wen­dig halten.”

Krebs bleibt die vierthäufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte

Der Rück­gang der Zahl der Krebs­be­hand­lun­gen war jedoch gerin­ger als der Gesamt­rück­gang der Kran­ken­haus­ein­wei­sun­gen. Von 19,86 Mil­lio­nen Fäl­len im Jahr 2019 auf 17,16 Mil­lio­nen Fäl­le im Jahr 2021, ein Rück­gang von 13,6 %.

Im Jahr 2021 wird jeder zwölf­te Kran­ken­haus­auf­ent­halt auf Krebs zurück­zu­füh­ren sein. Krebs ist die viert­häu­figs­te Ursa­che für Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te. Ledig­lich Kreis­lauf­erkran­kun­gen, Erkran­kun­gen des Ver­dau­ungs­trak­tes und „äuße­re Ursa­chen und Fol­gen“ wie Trau­ma­ta und Ver­gif­tun­gen sind häufiger.

Men­schen zwi­schen 60 und 79 Jah­ren sind beson­ders anfäl­lig für Krebs. 2021 wer­den mehr als die Hälf­te der Krebs­pa­ti­en­ten in die­se Alters­grup­pe fal­len. Jeder Fünf­te ist zwi­schen 40 und 59 Jah­re alt.

Die häu­figs­ten Krebs­dia­gno­sen bei Kran­ken­haus­pa­ti­en­ten waren Lun­gen- und Bron­chus­krebs (13 %). Es folg­ten Dick­darm­krebs (9 %), Brust­krebs (9 %), Haut­krebs (7 %) und Bla­sen­krebs (7 %). Kran­ken­haus­ein­wei­sun­gen wegen Darm­krebs (minus 12,5 %) und Haut­krebs (minus 8,6 %) ver­zeich­ne­ten 2019 die größ­ten Rück­gän­ge im Ver­gleich zu den Wer­ten vor dem Coronavirus.

Laut Sta­tis­tik bleibt Krebs trotz Ver­bes­se­run­gen bei Prä­ven­ti­on, Früh­erken­nung und Behand­lung die zweit­häu­figs­te Todes­ur­sa­che im Jahr 2021. Vie­le wei­te­re star­ben allein an Kreis­lauf­erkran­kun­gen. 54 % der an Krebs Ver­stor­be­nen waren Män­ner und 46 % Frau­en. Die häu­figs­ten krebs­be­ding­ten Todes­ur­sa­chen im Jahr 2021 waren Lun­gen- und Bron­chi­al­krebs. 61 % die­ser Todes­fäl­le waren Män­ner und 39 % Frauen.

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Titelbild: picture alliance / dpa

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