Was wird weiter mit dem 49-Euro-Ticket geschehen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen. Das Deutschlandticket gilt seit seiner Einführung im Mai 2023 als erfolgreiches Modell. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wurde es allein in den ersten drei Monaten über elf Millionen Mal verkauft.
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Nach Angaben des VDV nutzen etwa zehn Millionen Menschen das Ticket monatlich. Dabei wird ständig über die weitere Existenz des Tickets gesprochen – vor allem in Bezug auf die Finanzierung. Das aktuelle Konzept sichert die Planungssicherheit nur bis April 2024. Auch die Haushaltskrise der Bundesregierung gibt wenig Vertrauen.
Was wird 2024 mit dem 49-Euro-Ticket passieren
Bis April 2024 sollte die Stadt Stendal einen Zuschuss von 40.000 Euro zur Finanzierung des Deutschlandtickets in der Region bereitstellen.
Derzeit hat der Kreistag dagegen gestimmt, mit den Stimmen der CDU, FDP und ProAltmark, berichtet die regionale Zeitung "Volksstimme".
Die Folgen dieser Entscheidung sind bedauerlich: Ab dem 1. Januar 2024 wird das Deutschlandticket nicht mehr auf sechs Buslinien innerhalb von Stendal und auf 35 Buslinien in der Region gelten.
Die sachsen-anhaltische Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) war über diese Entscheidung verärgert. Die Bundesregierung hat zugestimmt, das Defizit zu kompensieren. Das ist allseits bekannt. Daher ist diese Entscheidung nach ihrer Meinung unverständlich.
Die Bewohner des Kreises Stendal sind die Hauptleidtragenden. Lydia Hüskens betonte auch, dass diese Entscheidung bisher keine Auswirkungen auf die Züge in der Region hat.
Kommunen, Kreise und Länder hinweg und das zu einem bezahlbaren Preis.
De facto bedeutet die Entscheidung des Kreistags: Zug ja, Bus nein. Das ist zutiefst verwirrend und ein Schlag ins Gesicht für die Abonnent*innen. Insbesondere wird es für aktmärkische Pendler*innen auf dem — B’90/GRÜNE Altmark (@AltmarkGruene) December 8, 2023
Dennoch sorgt dieser Ansatz für tiefe Verwirrung und Unverständnis bei allen Ticketinhabern. Dies betont auch der Vorsitzende des Grünen Kreisverbands Altmark, Christian Hauer. Deshalb fordert er, diese Entscheidung zu überdenken, um auch 2024 eine Finanzierung zu gewährleisten.
Auf der Ministerpräsidentenkonferenz der Bundesländer wurde beschlossen, das Deutschlandticket bis Mai 2024 zu finanzieren. Die Bundesregierung und die Landesregierungen haben sich verpflichtet, jeweils 1,5 Milliarden Euro bereitzustellen, aber der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen erwartet, dass die Kosten für 2024 4,1 Milliarden Euro betragen werden.
Bis Mai 2024 soll das fehlende Geld durch den Finanzierungsüberschuss von 2023 gedeckt werden.
Was danach mit dem Ticket passieren wird, ist noch offen. Andere Städte und Kreise könnten dem Beispiel von Stendal folgen und sich weigern, das Ticket zu finanzieren.