Vor den Ministerberatungen: Haushaltsklarheit
Vor dem Treffen der Wirtschafts- und Energieminister des Bundes und der Länder am Montag forderte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüster die Bundesregierung auf, bei der Haushaltsaufstellung Klarheit zu schaffen. Der CDU-Politiker sagte am Sonntagabend in der ARD-Sendung Berlin Report, es müsse eine ehrliche Bilanz der für das kommende Jahr verfügbaren Bundesmittel gezogen werden. Um Versprechen einhalten zu können, bedarf es auch Klarheit. Nach dem Karlsruher Haushaltsurteil sind kleine und mittelständische Industrieunternehmen nervös, ob der Bund an seinen bereits eingegangenen Förderzusagen festhalten wird.
Bezüglich der Schuldenbremse sagte Worcester, er warne davor, die Debatte zu überstürzen. Die Liga stimmt zu. „Ich bin ein großer Fan von Schuldenbremsen“, sagte Worcester. Es schützt zukünftige Generationen vor dem aggressiven Verhalten der heutigen Machthaber. CDU-Landeschefs in Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen zeigten sich zuletzt offen für eine Reform der Schuldenbremse.
Um die Schuldenbremse zu reformieren, muss das Grundgesetz geändert werden. Hierzu ist eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundesrat erforderlich. Am Freitag sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit, es seien noch keine derartigen Änderungen geplant.
Auf die Frage, wo jetzt Geld gespart werden könne, sagte Wooster, niemand wolle Geld für arme Kinder sparen. Wenn es um grundlegende Kindersicherheit geht, müssen wir sehen, ob es den Kindern tatsächlich hilft, eine Behörde mit 3.000 bis 5.000 Arbeitsplätzen aufzubauen. Mit der Einführung eines grundlegenden Kinderschutzes hofft die Bundesregierung, Familiendienststellen zu schaffen, die Familien über mögliche Ansprüche informieren und die Berechnung der Leistungen erleichtern. Worcesters Verweis auf das Geld der Bürger ist ein weiterer Ansatzpunkt. Damit dies gelingt, bedarf es weiterer Anreize.
Nach dem Karlsruher Haushaltsbeschluss entstand eine große Haushaltslücke. Das Bundesverfassungsgericht hat die Umwidmung von Corona-Krediten in Höhe von 60 Milliarden Euro aus dem Haushalt 2021 für ungültig erklärt. Seit der Entscheidung des Richters herrscht Unsicherheit, auch über die Folgen für die Länder. So hat beispielsweise das Land Schleswig-Holstein nach dem Urteil einen Haushaltsnotstand für die Jahre 2023 und 2024 eingerichtet, da es sich seit Beginn der Pandemie auch mit Notkrediten befasst.
Quelle: www.dpa.com