Auch der Sächsische Landtag befasst sich diese Woche in seiner September-Plenumssitzung mit den Plänen von Volkswagen für den Freistaat. Insgesamt seien rund 100.000 Arbeitsplätze im Automobilbau wegen der schwachen Nachfrage nach Elektroautos gefährdet, sagte Jan-Oliver Zwerg, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, am Dienstag und forderte den Beginn der aktuellen Debatte. Elektroautos seien „etwas unverkäuflich“ geworden, seit die staatliche Förderung gekürzt worden sei. „Wir glauben, dass ein Werk wie Zwickau nicht ausschließlich auf die Produktion von Elektrofahrzeugen beschränkt sein sollte.“ Diese einseitige Ausrichtung bedroht die gesamte deutsche Automobilindustrie, einschließlich der alten Automobilbautradition des Landes; sie muss sich der Technologie öffnen.
Die CDU-Fraktion warnte vor Alarmismus. Das sei eine Entscheidung des Unternehmens als Reaktion auf die wirtschaftliche Lage, „und wir müssen sie entsprechend einordnen“, sagt Geschäftsführer Sören Voigt. Auch Volkswagen hat deutlich gemacht, dass nicht alles sofort den Bach runtergehen wird. Die klare Botschaft aus den Gesprächen in der VW-Zentrale war, dass Effizienz und Leistung verbessert und die Modellrichtlinien überprüft würden. Laut Voigt gebe es „gute Gespräche“ zwischen Automobilherstellern und Landesregierungen und es würden Förderpakete angestrebt.
Letzte Woche wurde bekannt, dass Volkswagen aufgrund der schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen Arbeitsplätze im Werk Zwickau abbauen und 269 befristete Verträge nicht verlängern werde. Laut Automobilwoche plant Volkswagen auch, die Autoproduktion in der Gläsernen Manufaktur Dresden einzustellen. Der Standort bleibt erhalten und rund 300 Mitarbeiter werden mit anderen Aufgaben betraut.
Nach Angaben des Unternehmens wird derzeit ein detailliertes Maßnahmenpaket erarbeitet, um den Leistungsplan im Pkw-Bereich folgenlos umzusetzen. Die ortsunabhängige Beschäftigungssicherungsvereinbarung bis 2029 bleibt unverändert bestehen.