Volkswagen will in Wolfsburg einen neuen E-Golf anstelle des bisher geplanten Trinity-Modells bauen. Das gaben Unternehmen und Betriebsrat nach einer Aufsichtsratssitzung bekannt.
Trinity-Fahrzeuge sollten in Zwickau hergestellt werden. Konkrete Termine nennt Volkswagen nicht. Beiden Modellen liegt die neue SSP-Elektroplattform zugrunde, die bis zum Ende des Jahrzehnts in Betrieb gehen soll. Bisherige Pläne, in Wolfsburg eine zweite Fabrik für Trinity-Modelle zu bauen, wurden verworfen.
Trinity-Model reist nach Zwickau
„Trinity geht nicht nach Wolfsburg, sondern nach Zwickau.“ „Ich freue mich sehr für meine Kollegen dort“, sagte Betriebsrätin Daniela Cavallo in einer Sonderausgabe der Betriebsrätezeitung Mitminateieren, die der dpa vorliegt. „Gleichzeitig kommen neue Modelle nach Wolfsburg, darunter der neue Golf auf Basis der SSP-Plattform.“
Cavallo fügte hinzu, dass es offensichtlich sei, dass das Wolfsburger Werk mit Kernprodukten von SSP seine Schlüsselgruppe behalten werde -weite Position hinsichtlich Technologie und Produktionsmengen – „bei bestehenden Werken.“ Auf Nachfrage sprach VW von einem „Planungsstand“, der sich noch ändern könne.
Nach Angaben des Betriebsrats soll der e-Golf das bisherige ID.3-Modell ersetzen. Derzeit wird der ID.3 in Zwickau und Dresden produziert, die Endmontage soll noch in diesem Jahr in Wolfsburg beginnen. Das Stammwerk wird im Jahr 2026 auch einen Elektro-SUV in der Größe des Volkswagen Tiguan bauen, wie Volkswagen Ende 2022 bekannt gab. Dann kommt der neue Elektro-Golf hinzu. Beide Modelle sind Teil der Strategie von Markenchef Thomas Schäfer, bekannte Modelle wie Golf, Tiguan und GTI auf Elektrofahrzeuge umzustellen.
Präsentationsprojekt des ehemaligen Volkswagen-Chefs Diess
Trinity ist ein Vorzeigeprojekt des ehemaligen Volkswagen-Chefs Herbert Diess. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume, der vor einem Jahr die Nachfolge von Diess antrat, verschob kurz nach seinem Amtsantritt die Markteinführung künftiger Modelle im Jahr 2026 um mindestens eineinhalb Jahre, um mehr Zeit für die Softwareentwicklung zu haben.
Seitdem wird auch in Wolfsburg geprüft, ob der Fabrikneubau noch notwendig ist. Zuvor wurde berichtet, dass dieses Modell direkt im Hauptwerk produziert werden kann. Es wurde nun Zwickau zugeordnet. Darüber hinaus soll dort auch der Nachfolger des Audi Q4 e-tron produziert werden, der bereits in Zwickau produziert wird, so der Betriebsrat.
„Mit der nun genehmigten Werkszuteilung leisten wir auch einen wesentlichen Beitrag im Rahmen unseres starken, wettbewerbsfähigen Volkswagen Brand Performance Plans“, sagte Schaefer in einer Erklärung. Er kündigte im Sommer einen milliardenschweren Effizienzplan an, hat jedoch noch keine Einzelheiten bekannt gegeben. Der Entwurf soll sich noch in der Entwicklung befinden.
„Wir nutzen den Wandel hin zu Elektrofahrzeugen, um die Komplexität der Produktion zu reduzieren und unsere Werke effizienter aufzustellen“, ergänzt Produktionsleiter Christian Vollmer. Das reduziert Kosten und sichert die Arbeit.