Laut Finanzvorstand Arno Antlitz werden sich die milliardenschweren Forschungs- und Entwicklungsausgaben von Volkswagen bald auszahlen. „Wir rechnen mit dem Höhepunkt der Investitionen in zwei, drei Jahren“, sagte der Manager der Süddeutschen Zeitung am Montag mit Blick auf neue Software, Batteriefabriken und Elektroautomodelle. „Spätestens 2026 werden wir ernten können.“ Dann müsse VW „fast nichts mehr“ in die auslaufende Verbrennertechnik investieren. „Die Doppelbelastung entfällt, und dann wollen wir mit Elektrofahrzeugen viel Geld verdienen“, sagte Antlitz.
Auch das „Ungleichgewicht“ an der Börse wollte der Manager in dieser Zeit korrigieren: Aktuell seien Volkswagen und Tochter Porsche nahezu identisch bewertet – trotz um ein Vielfaches höherer Ab- und Absatzzahlen von Mutterkonzern Volkswagen. „Wir müssen uns fragen: Wie erklären wir dem Kapitalmarkt auf Konzernebene unsere Qualitäten?“, sagte Antlitz der Zeitung. “Ich glaube, wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren liefern.”
Um profitabler und attraktiver für Investoren zu werden, gibt Volkswagen das von den ehemaligen Volkswagen-Gründern Ferdinand Piech und Martin Winterkorn formulierte Ziel der Weltmarktführerschaft auf. Absatz und Umsatz “sind sicherlich wichtig”, sagte Antlitz, auch für den finanziellen Vorteil der Massenproduktion. „Aber wir haben uns im Vorstand auf unterschiedliche Gewichtungen geeinigt: Wir konzentrieren uns auf den Cashflow, also das Geld, das an der Kasse landet.“ VW wolle sich auf „die attraktivsten Gewinntöpfe“ konzentrieren, nämlich Fahrzeuge, die besonders profitabel sind und an deren gleichzeitig gefragt Marktsegmente und wachstumsstärkste Regionen. Dazu gehören neben Europa und China auch die USA.