Verpflichtende Energieberatung beunruhigt Krankenhäuser

Milliarden Dollar an zugesagten Bundeshilfen zur Senkung der Energiekosten haben in Deutschlands Krankenhäusern bisher eher Besorgnis als Erleichterung ausgelöst. Einer der Hauptgründe war die Befürchtung, dass Kliniken ihrer Verpflichtung zur Durchführung von Energieberatungen nicht zeitgerecht nachkommen könnten, was mit dem Hilfsversprechen zusammenhängt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft kritisierte die unklaren Normen. Das Institut der Energieberater GIH warnt vor Kapazitätsengpässen.

Bis zum 15. Januar 2024 müssen Krankenhäuser die Gebäudeenergieberatung abschließen und „konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Energieberatungsempfehlungen“ nachweisen, wie es der neue Paragraf 26f des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) vorschreibt. Andernfalls könnten die zugesagten Hilfen um 20 % gekürzt werden. 4,5 Milliarden Euro will die Allianz 2023 in die Kliniken investieren, weitere 1,5 Milliarden im nächsten Jahr.

„Wir sehen ein riesiges Problem kommen“, sagt Andreas Turloff, GIH-Vizepräsident und Energieberater Bayern. „Die Kapazität ist nicht vorhanden.“ In Deutschland gibt es laut Turloff etwa 1.900 Krankenhäuser mit 2.000 bis 3.000 gelisteten Energieauditoren. Die meisten dieser Berater sind jedoch eher auf Privathaushalte oder mittelständische Unternehmen als auf große öffentliche Einrichtungen spezialisiert.

Auch die Krankenhauswelt ist besorgt: „Es gibt keine eindeutige Aussage darüber, was genau wie zu tun ist“, sagte ein DKG-Sprecher in Berlin. „In so kurzer Zeit ist es auf jeden Fall eine Diskussion wert, ob eine umfassende Beratung im Krankenhaus möglich ist.“

Das Thema RS Medical Consult, der Berliner Normungsveranstalter, steht an der Spitze der Konferenz Expertenforum am 31. Januar wird auch DKG-Geschäftsführer Gerald Gaß teilnehmen.