Wenn Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand gehen, wird Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt zufolge die Nachfolgersuche für die Praxen zunehmend schwierig. Nachbesetzungen gelängen häufiger nicht, teilte die KV am Montag in Magdeburg mit. Vor allem die hausärztliche Versorgung sei betroffen, aber auch Dermatologen und Augenärzte fehlten. Gut ein Drittel der Vertragsärzte sei 60 Jahre oder älter und gehe in absehbarer Zeit in den Ruhestand.
Die Zahl der Ärzte steige zwar, aber auch die der Teilzeitbeschäftigten. Zudem gebe es den anhaltenden Trend zur Anstellung statt zu einer eigenen Praxis. «Um den jetzigen Versorgungsstand im Land halten zu können, müssen in den kommenden Jahren peu à peu mehr als 1100 Arztstellen nachbesetzt werden», so die KV. Schon jetzt seien aber mehr als 250 Hausarzt-Stellen im Land offen. KV-Chef Jörg Böhme erklärte: «Es braucht einfach mehr Ärzte, dazu bedarf es mehr Medizinstudienplätze.» Zudem müssten die Rahmenbedingungen für eine eigene Niederlassung attraktiver werden.