Verdächtiger wegen Geldraubes nach Unfalltod unter Mordverdacht
Nach einem schweren Zusammenstoß mit einem Fluchtauto auf der Autobahn 6 bei Heilbronn ist ein Mann ums Leben gekommen, ein Tatverdächtiger eines Geldautomaten-Bombenanschlags muss wegen Mordes zur Verantwortung gezogen werden. Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft teilten am Montag mit, dass der Haftbefehl gegen den 30-Jährigen um den Vorwurf des Mordes erweitert worden sei. Bei einem Autounfall am 11. November wurde ein Transporterinsasse schwer verletzt, als der Gelddiebstahlverdächtige auf der Flucht mit seinem Auto kollidierte. Der Mann erlag wenige Tage später seinen Verletzungen.
Der Lkw-Fahrer und ein am Steuer des Fluchtwagens festgenommener 30-jähriger Mann wurden bei dem Unfall schwer verletzt.
Die Täter sollen zusammen mit zwei weiteren 21-jährigen Männern einen Automaten in Wiernsheim (Enzkreis) in die Luft gesprengt haben. Als Ermittler sie bei einer Durchsuchung im Auto fanden, flüchteten sie, prallten gegen einen Streifenwagen und fuhren anschließend als Geisterfahrer auf die Autobahn.
Der Fahrer eines mutmaßlichen Geldautomatenbombers steht im Verdacht, auf der Flucht einen tödlichen Unfall riskiert zu haben. Das LKA sagte, dass er wahrscheinlich die Merkmale des Verrats für den Mord erfüllt habe, indem er gemeingefährliche Mittel eingesetzt habe und – angesichts seiner mutmaßlichen Beteiligung an früheren Bombenanschlägen auf Automaten – die Absicht habe, es zu verheimlichen.
Neben Wiensheim wurden allein in Baden-Württemberg in diesem Jahr rund 40 Geldautomaten vandalisiert, teilweise gewaltsam (Stand: 20. November). Allein im vergangenen Jahr erbeuteten Räuber rund 1,9 Millionen Euro, der Schaden an Gebäuden und Maschinen war deutlich höher. Für moderne Panzerbrecher war die Razzia trotz der enormen Gefahren, die von Sprengkörpern ausgehen, sicher: Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2022 nach Angaben des Innenministeriums bei 15 %.
Nach Angaben der Ermittler wurden die meisten Bombenanschläge in Deutschland von niederländisch-marokkanischen Staatsbürgern verübt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft besitzen auch die drei Tatverdächtigen in Wernsheim die niederländische Staatsangehörigkeit.
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Quelle: www.dpa.com