Nach Angaben der Verbraucherzentrale Thüringen führen Korrekturen, Verzögerungen und unklare Förderbedingungen im Bundeswärmegesetz zu Abwarten und Frust bei den Verbrauchern. Ramona Ballod von der Verbraucherzentrale sagte am Donnerstag, dass die Zahl der Energieinspektionen, die im vergangenen Jahr noch boomte, deutlich zurückgegangen sei.
Die durchschnittliche Anzahl der Vor-Ort-Termine sank in den ersten Monaten des Jahres von 70 pro Monat auf 62. Das Interesse an Energieinspektionen ist seit Juni stark zurückgegangen, insbesondere bei Privathäusern. Das umstrittene Gebäudeenergiegesetz wird am Freitag abschließend im Bundestag beraten.
Sie haben den Eindruck, dass die Verbraucher abwarten und tatsächlich eine Modernisierung ihrer Heizungsanlage planen. „Es liegt Chaos in der Luft.“ Dafür sorgte auch Mitte des Jahres eine Änderung der Förderordnung für Energieberater, die individuelle Sanierungspläne entwickeln. Förderanträge müssen nun von Hauseigentümern und nicht mehr von Beratern gestellt werden.
Außerdem hat die Verbraucherzentrale ihre Bilanz 2022 eingereicht. Seitdem ist der Beratungsbedarf insbesondere im Hinblick auf Versorgungsverträge und Nebenkostenabrechnungen deutlich gestiegen. Insgesamt gingen bei der Verbraucherzentrale rund 57.000 Anfragen, Beratungsanfragen und Anträge auf eine Gerätereparaturprämie oder Sanierungsprämie in Thüringen ein. Geschäftsführer Ralph Walther sagte, das Verbraucherengagement sei im Vergleich zu 2021 um etwa ein Drittel gestiegen.
Er forderte den Landtag auf, die Zahlungen der Landesregierung für die Arbeit der Verbraucherzentren nicht wie vom Staat gefordert auf dem Niveau von 2022 im Entwurf des Staatshaushalts eingefroren zu belassen.