Bürgermeister in Niedersachsen schlagen Alarm, da die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen in die Höhe schnellen. „Entweder wir wollen das Kontingent verlängern oder mehr Zeit haben“, sagte der Hamelner Vorsitzende Claudio Gries (CDU) am Donnerstag bei einer Bürgermeistersitzung in Lüneburg. Das Land erwartet, dass es seine finanzielle Handlungsfähigkeit wiedererlangt. „Wir sind chronisch unterfinanziert und selbst stabile Kommunen werden zu kämpfen haben“, betont Lüneburgs Bürgermeisterin Claudia Kalisch (Die Grünen).
„Zuwanderung wird ein Dauerproblem bleiben und Stadien werden wohl nicht immer verfügbar sein“, ergänzt Jürgen Krogmann ( SPD) aus Oldenburg. „Wir müssen aus dem Panikmodus raus.“ In den Gesprächen mit dem Staat gehe es um dauerhafte Lösungen wie Schiffscontainer, um teure Hallen- und Hotelmieten zu vermeiden. „Das gesamte System ist an seine Grenzen gestoßen“, betont Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages. Die Gelder müssen schnell bewegt werden. Die Anforderungen liegen zwischen drei Ziffern.
Die Situation in den Kindergärten bereitet der Gemeinde ebenfalls große Sorgen, da es überall an Personal mangelt. „Wir sind in einer dramatischen Situation“, sagt Frank Klingebiel (CDU) aus Salzgitter. “Wir müssen schneller handeln, Ressourcen nutzen und den Flüchtlingsstatus anerkennen.”
Knappheit bei Krankenhaus- und Rettungsdiensten war ein weiteres Thema des Treffens. Das System steht unter Druck und viele Kliniken haben zu kämpfen. Anin forderte die Kassenärztliche Vereinigung auf, mehr Menschen auf die Notrufnummer 116 117 aufmerksam zu machen. „Manchmal werden Rettungsdienste wegen Kleinigkeiten gerufen“, erklärte er.