Union Berlin entschuldigt sich für antisemitische Vorfälle beim Spiel gegen Maccabi Haifa
Eine Gruppe deutscher Maccabi Haifa-Fans wurde während des Spiels im Berliner Olympiastadion antisemitisch beleidigt, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von Union Berlin.
"Dieses Verhalten ist beschämend und wird von uns nicht geduldet. Wir entschuldigen uns bei den Betroffenen. Antisemitismus ist in unserer Gesellschaft leider immer noch präsent, deshalb zeigt er sich auch im Stadion", so Vereinspräsident Dirk Zingler in der Erklärung.
"Wir werden aber niemals Diskriminierung in unseren Reihen dulden. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und unermüdlich dagegen vorzugehen."
Zingler sagte, der Verein werde die polizeilichen Ermittlungen zu dem Vorfall unterstützen.
Laut einer Pressemitteilung des Jugendforums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft wurde die Gruppe der Maccabi Haifa-Fans mit Bier beworfen und mit antisemitischen Beleidigungen und Gewaltandrohungen bedroht.
Ein Anhänger von Union Berlin soll versucht haben, eine israelische Flagge zu verbrennen, heißt es weiter.
Andere Fans von Union Berlin seien eingeschritten und hätten mit den Fans von Maccabi Haifa die Plätze getauscht.
Das Jugendforum dankte den Fans für ihre Solidarität und zeigte sich zufrieden mit der schnellen Reaktion des Vereins.
Das Antidiskriminierungsnetzwerk FARE veröffentlichte auf seinem Twitter-Account ein Foto, das angeblich einen Anhänger von Union Berlin zeigt, der bei dem Spiel einen Nazi-Gruß zeigt.
"Dieser Mann machte den Nazigruß in Richtung der Maccabi-Fans und beschimpfte diejenigen, die ihn zur Rede stellten", heißt es in dem Tweet.
Maccabi Haifa äußerte sich nicht zu den Vorfällen und bedankte sich stattdessen in einem Tweet bei seinen Gegnern für deren Gastfreundschaft.
CNN hat Maccabi Haifa, die UEFA und die Berliner Polizei um eine Stellungnahme gebeten.
Das Spiel, das die deutsche Mannschaft mit 3:0 gewann, war eine symbolische Angelegenheit, denn es war das erste Mal, dass eine israelische Mannschaft im Olympiastadion antrat, das während der Nazizeit für die Olympischen Spiele 1936 gebaut worden war.
Union Berlin trägt seine Heimspiele normalerweise im Stadion an der Alten Försterei aus.
Das Stadion erfüllt jedoch nicht die Anforderungen für Spiele in europäischen Wettbewerben der UEFA, so dass das Spiel im Olympiastadion ausgetragen wurde.
Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Deutschland hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, berichtete die Deutsche Welle im Februar.
In den 12 Monaten bis Ende Januar 2021 gab es mindestens 2.275 antisemitische Straftaten, von denen etwa 55 gewalttätig waren, berichtete sie.
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Quelle: edition.cnn.com