Die Bundesregierung will mehrere Änderungen im Gesundheitswesen vornehmen: Reformen der Krankenhausstruktur, Notfallversorgung und digitale Reformen sind geplant. Professor Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt, ist davon überzeugt, dass diese drei Reformprojekte nur dann erfolgreich sein können, wenn sie „im Ganzen“ gedacht und umgesetzt werden.
Die geplante Digitalisierung sei „sehr wichtig“, sagte Faglaf. Ohne elektronische Krankenakten wären die beiden anderen Reformen deutlich schwieriger umzusetzen. Ein „großer Fehler“ im deutschen Gesundheitssystem sei, dass Ärzte nicht sehen könnten, was andere Kollegen bereits getan hätten. Müsste ein Fund vom Universitätsklinikum in ein kleineres Krankenhaus innerhalb Frankfurts transportiert werden, „dann stecken wir ihn in einen Umschlag und schicken einen Kurier zu Pferd.“
Reform – Graff sieht die Reform grundsätzlich positiv – Bereitstellung einer abgestuften Pflege. Wer nicht schwerwiegend ist, sollte lieber einen Hausarzt aufsuchen als ein Krankenhaus; nach der Operation können Patienten von Spezialkliniken in kleinere Kliniken verlegt werden. All dies könne nur erreicht werden, wenn die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen vernetzt seien, sagte Graf.