Auch nach der Eskalation des Konflikts zwischen der islamistischen Hamas und Israel will die Universität Potsdam ihre Kontakte auch mit palästinensischen Hochschulen fortsetzen. Die Uni Potsdam pflege seit vielen Jahren Partnerschaften in der Region, nicht nur in Israel, teilte Rektor Oliver Günther am Montag mit. Solche akademischen Kooperationen seien durch universelle Werte wie Frieden und Freiheit der Wissenschaft geprägt, erklärte Günther. «Sie können daher oft in politisch verfahrenen Situationen als Brücke dienen.»
Die Uni Potsdam pflegt seit Jahren enge Beziehungen mit israelischen Hochschulen, insbesondere mit der Tel Aviv University. Die Hochschulleitung habe in den vergangenen zwölf Jahren aber auch mehrfach palästinensische Hochschulen im Westjordanland besucht, sagte Günther. «Und erst vor kurzem haben mehrere Studierende der palästinensischen Birzeit-Universität ein Gastsemester in Potsdam absolviert.»
«Bei den Besuchen wurden die durch die Besetzung verursachten prekären und teilweise menschenunwürdigen Lebensumstände weiter Teile der palästinensischen Bevölkerung offensichtlich» sagte Günther laut Mitteilung. «Offensichtlich ist auch, dass sich diese Probleme nicht durch eine aggressive Siedlungspolitik und Schikanen gegen die Zivilbevölkerung – schlicht: Gewalt jeglicher Art lösen lassen. Ganz im Gegenteil führen solche Maßnahmen, wie wir vor wenigen Tagen gesehen haben, nur zu mehr Gewalt.»